Der Club und seine Fans: Licht in dunklen Zeiten
Eigentlich unglaublich: Der FCN steht mit mageren 13 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Abgeschlagen, doch ein wenig Resthoffnung besteht noch. Genug Grund, um als Fan seinem Zorn freien Lauf zu lassen. Doch als Club Fan ist man sowas gewöhnt. Es ist äußerst lobenswert, wie die Anhänger, besonders die Ultras, zu ihrem Verein stehen.
„Der Glubb is a Depp“
Ein bekanntes Sprichwort im Frankenland, welches man bei einem Stadionbesuch häufig zu hören bekommt. Rekordauf- sowie Absteiger ist der FCN schon. Gerade werden weitere Negativrekorde gebrochen: Noch nie standen die Nürnberger nach 26 Spieltagen so schlecht da. Der Trainer bereits ausgetauscht, die Mannschaft offenbart Qualitätsmängel. Doch eins stimmt bei den aller meisten rund um den FCN dennoch: Die Einstellung.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen, beispielsweise das Pokalspiel in Hamburg, kämpften die Franken um jeden Ball, geben sich auch bei Rückständen nicht auf und beweisen stehts Kampfgeist, welcher im Abstiegskampf ganz dringend benötigt wird. Woche für Woche reißen sich die Spieler auf dem Platz auf, um alles für den mehr als unwahrscheinlichen Klassenerhalt zu geben. Natürlich sind eklatante Mängel im Spiel und der Qualität der Mannschaft nicht abzusprechen, sonst wäre man nicht das Schlusslicht der Liga, doch der Wille ist eigentlich immer zu erkennen.
Ein wichtiger Aspekt sind hier die Fans des Clubs. Auch wenn die Lage aussichtslos erscheint, unterstützen Sie ihr Team bedingungslos. Einzig die letzten Minuten beim Auswärtsspiel in Hannover wurde geschwiegen. Besonders die Ultras des Clubs geben ihr Bestes, um die Mannschaft immer wieder aufzubauen und zu unterstützen. Am vorletzen Sonntag in Hoffenheim begleiteten dem FCN mal wieder um die 2.500 Gästefans, noch mehr waren es in Frankfurt, welche auch nach den empfindlichen Niederlagen im Abstiegskampf die Mannschaft nach Schlusspfiff besangen und aufbauten. Nicht selbstverständlich für einen Verein, der seinen Fans eigentlich genug Grund zur Verzweiflung gibt. Doch die Ultras lassen sich dadurch nicht beirren, sie genießen das lang ersehnte Jahr in der 1. Bundesliga, wo es für sie auch darum geht, sich mit den großen Fanszenen in Deutschland zu messen.
Der Zusammenhalt stimmt
Die Spieler wissen das zu schätzen. Nach jedem Spiel findet die Mannschaft den Weg in die Kurve, um ihren Fans zu danken und deren Support zu würdigen. Auch auf den sozialen Medien sind nach den Spielen sehr häufig Posts der Nürnberger Spieler zu finden, in welchen sie sich für den Support bedanken und eine Niemals-Aufgeben-Mentalität vermitteln. Nach dem Hoffenheim Spiel schienen die Akteure des Clubs fast ein schlechtes Gewissen ihren treuen Fans gegenüber zu haben, sich zum wiederholten Mal nicht mit einem Sieg bedanken zu können. Geschlossen ging die Mannschaft nach Abpfiff in die Gästekurve, um ihre Trikots zu verschenken. Ganz nach dem Motto: Wenn wir euch nicht mit einem guten Spiel belohnen können, kriegt ihr wenigstens ein Trikot als Geschenk.
Eine starke Geste in einer schweren Zweit für die Franken, auch wenn das ein wenig den Eindruck vermittelt, als wäre man den Abgrund, an dem der Club steht, bereits runter gestürzt und die Kämpfer Mentalität bereits aufgebraucht. In Frankfurt sprach Kapitän Hanno Behrens nach dem Spiel kurz mit einem Vorsänger der Ultras und reichte ihm die Hand. Vermutlich sicherten die Fans der Mannschaft ihren bedingungslosen Support auch in den letzten Spielen zu. So abgedroschen es auch klingt, solange rechnerisch noch alles möglich ist, werden Fans und Mannschaft gemeinsam alles versuchen, um den rettenden Relegationsplatz zu erreichen.
Nürnberg uns seine Fans – ein starker Zusammenhalt! Nicht selbstverständlich, es war auch nicht immer so harmonisch, doch höchst lobenswert und vor allem enorm wichtig im Abstiegskampf, sowie für einen möglichen Neubeginn in Liga zwei …