U17-Welt und -Europameister, Top-Talent und ein wichtiger Bestandteil der Nürnberger Defensive: Mit 18 Jahren hat Finn Jeltsch in seiner Karriere schon einiges erlebt. Nach zehn Jahren bei den Mittelfranken wagte er am Montag den nächsten Schritt. Der Innenverteidiger wechselte für 9,5 Millionen Euro Ablöse (kann durch mögliche Boni ansteigen) zum VfB Stuttgart. Der Wechsel ins deutsche Oberhaus kam zwar früh, aber keineswegs überraschend. Als unumstrittener Stammspieler in der 2. Bundesliga war es absehbar, dass Jeltsch in seinem Alter das Interesse mehrerer Klubs wecken würde.
Das sieht auch Nürnbergs Trainer Miroslav Klose so. „So ist das Geschäft und das Geschäft kennen wir alle“, sagte der 46-Jährige am Donnerstag auf der Pressekonferenz zum heutigen Auswärtsspiel gegen den 1. FC Magdeburg (13.00 Uhr). Der junge Jeltsch sei ein „Riesentyp“ und ein „Riesentalent.“ Dass sich ein Eigengewächs in Nürnberg „als Junge von uns“ für den nächsten Schritt empfehlen kann, sieht Klose als Wertschätzung für den „Club“. „Für uns als Verein gibt’s nichts Schöneres. Wenn du lange hier bist und dann den nächsten Schritt machst, in der ersten Liga spielen kannst. Das wollen wir als Verein“, so der WM-Rekordtorschütze.
Klose traut Jeltsch den frühen Schritt in die Bundesliga zu. „Ich hab ihn jeden Tag im Training erlebt und weiß, dass er in der ersten Liga spielen kann. Es wird eine Weile dauern, bis er ankommt und alle kennenlernt, aber es steckt in ihm drin“, sagte der Nürnberg-Coach über seinen mittlerweile ehemaligen Schützling. Seit der Bekanntgabe des Wechsels hatte er keinen Kontakt mehr zu Jeltsch. Neben dem Abwehrmann wird auch Mittelfeldspieler Jens Castrop den nächsten Schritt machen, allerdings erst im Sommer. Der 21-Jährige wechselt zur kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach und bringt Nürnberg 4,5 Millionen Euro ein.
Mittelstürmer Stefanos Tzimas wurde zwar bereits an Brighton & Hove Albion verkauft, spielt aber noch bis zum Sommer auf Leihbasis am Valznerweiher. Der Zweitligist zog die Kaufoption für den ursprünglich von PAOK Saloniki ausgeliehenen Angreifer in Höhe von 18 Millionen Euro. Kurz vor Ende der Winter-Transferphase schlug Brighton im Vorgriff auf die kommende Spielzeit für kolportierte 26 Millionen Euro zu – Nürnberg bleibt eine einstellige Millionensumme.
Obwohl im Sommer die Premier League ruft, konzentriere sich der Grieche weiterhin voll und ganz auf den „Club“. „Er will das letzte halbe Jahr hier richtig gut zu Ende spielen. Das sieht man täglich im Training. Er freut sich auf die nächsten Spiele“, so Klose. Natürlich freue sich der 19-Jährige auch auf seine bevorstehende Station auf der Insel. Sein Übungsleiter warnte Tzimas jedoch vor seiner „Traumliga“ in England: „Ich habe ihm schon gesagt, dass er seine derzeitigen Leistungen bestätigen muss. Aber das möchte er auch.“
Der Schritt aus Griechenland nach Deutschland im vergangenen Sommer war ein kleiner Vorgeschmack. Im Vergleich zu seiner Heimat sei der Fußball in der zweiten Bundesliga „viel laufintensiver, das Spiel deutlich physischer, das Niveau hoch“, sagte Tzimas kurz vor Weihnachten dem „Kicker“. Die Qualität sei „insgesamt deutlich besser.“ Allerdings meisterte er die Umstellung mit Bravour: In dieser Saison traf der griechische U21-Nationalspieler in 18 Pflichtspielen für den 1. FC Nürnberg zehnmal.
Miroslav Klose habe seine „Sicht auf den Fußball total verändert“, so Tzimas im Interview mit dem „Kicker“. Der Weltmeister von 2014 hatte einen großen Anteil am kometenhaften Aufstieg des jungen Offensivspielers. Er sehe und mache „mittlerweile viele Sachen anders“ und sei dadurch ein „total anderer Spieler.“ Klose „ist der Hauptgrund“, warum sich Tzimas im Sommer 2024 für die Leihe nach Nürnberg entschieden habe. Dementsprechend war der 137-fache deutsche Nationalspieler auch maßgeblich in den Wechsel von Tzimas zu Brighton involviert.
„Wir waren mit Brighton im Austausch, weil ich den Trainer dort [Fabian Hürzeler, Anm. d. Red] auch kenne“, sagte Klose. Tzimas habe ihn vor seiner Entscheidung für den Wechsel zu den „Seagulls“ um Rat gefragt, verriet der FCN-Trainer weiter, ohne inhaltliche Einzelheiten preisgeben zu wollen. Am Ende überwiegt die Freude darüber, dass sich das Sturmtalent unter ihm so gut entwickeln konnte und in die Premier League wechseln wird.
Drei Talente gehen (oder sind bereits weg), drei Neuzugänge sind seit einer Woche da. Mit Innenverteidiger Fabio Gruber (kam vom SC Verl), Mittelfeldspieler Eryk Grzywacz (Leihe vom VfL Wolfsburg) und Mittelstürmer Janis Antiste (Leihe von Sassuolo), wurde auf den Positionen von Jeltsch, Castrop und Tzimas bereits für Ersatz gesorgt. Obwohl Castrop und Tzimas noch bis zum Sommer bleiben, kamen die Neuen als Soforthilfe. „Alle sind Optionen, alle machen einen guten Eindruck, auch im Training“, sagte Klose über die Neuzugänge.
Alle könnten am Samstag ihr Debüt für Nürnberg geben: „Sie sind alle bereit, in den Kader oder in die Startelf zu rutschen.“ Einem Neuen wurde bereits eine Einsatzgarantie ausgesprochen. Der Anfang Januar von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Innenverteidiger Tim Drexler soll gegen Magdeburg Finn Jeltsch ersetzen. Der 19-Jährige kam bisher in zwei Spielen für Nürnberg zum Einsatz, allerdings nur kurzzeitig.
Weitere News und Transfergerüchte rund um den deutschen Fußball findest du hier >>
Am Montag schloss das diesjährige Winter-Transferfenster in den meisten Top-Ligen Europas. Wieder einmal wechselten viele…
Mittelfeldtalent Tom Bischof wechselt im Sommer ablösefrei von der TSG Hoffenheim zum FC Bayern München.…
55 Tore aus nur 50 Bundesliga-Spielen machen Harry Kane (31) vom FC Bayern zu einer…
Der 21. Bundesliga-Spieltag wird am Freitagabend vom Heimspiel des FC Bayern gegen Werder Bremen eingeläutet.…
Am heutigen Freitag wurde das Viertelfinale der UEFA Frauen Champions League ausgelost. Noch mit im…
In der 2. Bundesliga wird der 21. Spieltag am frühen Freitagabend durch zwei packende Partien…
Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.