1. FC Nürnberg

Fussballeck-Topspiel: Fan-Freundschaft zwischen Schalke und Nürnberg im Abstiegskampf passé?

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„Wenn der Schiedsrichter anpfeift, steht es 0:0 und dann geht das Spiel 90 Minuten. Also stehen die Chancen 50/50, oder?“ Mit diesen Worten ordnet Schalke-Trainer Huub Stevens das Fussballeck-Topspiel des 29. Spieltags ein. Die Gelsenkirchener gastieren beim 1. FC Nürnberg. Die Analyse des Niederländers ist bewusst nüchtern. Ganz so neutral wird das Aufeinandertreffen der krisengebeutelten Königsblauen und des Aufsteigers aus Nürnberg im Abstiegskampf wohl kaum ablaufen. Schalke muss nach aufsteigender Leistungskurve die bittere Niederlage gegen Frankfurt wegstecken, die Nürnberger haben noch das unbefriedigende Unentschieden gegen Abstiegskonkurrent Stuttgart im Gepäck.

Uth vor Saisonaus, Bentaleb vor Comeback?

Auf der Pressekonferenz äußerte sich Huub Stevens zur Personalsituation seiner Schalker. Anfang der Woche wurde bereits bekannt, dass Mark Uths Adduktorenverletzung operativ behandelt werden muss. Der Stürmer wird für die kommenden Aufgaben fehlen. Dafür gab Stevens preis, dass Nabil Bentaleb, zuletzt aus disziplinarischen Gründen in die U23 versetzt, vor seiner nächsten Chance steht und seit Dienstag mit den Profis trainiert. Hamza Mendyl, ebenfalls suspendiert, wird weiter fehlen. Trotz seines bitteren Handspiels in buchstäblich letzter Sekunde gegen Frankfurt, zeigte sich bei der Rückkehr von Daniel Caligiuri, wie wichtig der rechte Aussenverteidiger für das Spiel seiner Mannschaft ist. Die zuletzt angeschlagenen Salif Sané und Weston McKennie trainierten die Woche über wieder mit der Mannschaft und dürften gegen Nürnberg einsatzbereit sein. 

Zrelak, Valentini und Knall fehlen – Mühl droht Gelbsperre

Die Langzeitverletzten Adam Zreľák und Enrico Valentini fehlen Trainer Boris Schommers auch gegen Schalke. Auf der Pressekonferenz gab Schommers zudem bekannt, dass Törles Knöll mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk aus dem Duell gegen Stuttgart ausfällt. Die Formation des letzten Spiels funktionierte gegen Stuttgart exzellent. Eine große Rotation ist nicht zu erwarten.

Voraussichtliche Aufstellung der Mannschaften

1. FC Nürnberg: Mathenia – Bauer, Mühl, Ewerton, Leibold – Erras – Pereira, Löwen, Behrens, Keck – Ishak

FC Schalke 04: Nübel – Bruma, Stambouli, Nastasic – Caligiuri, Rudy, Mascarell, McKennie, Ozcipka – Embolo, Burgstaller

Niederlage gegen Frankfurt sitzt tief bei Schalke

In der 99. Minute fiel am letzten Wochenende die Entscheidung in der Veltins-Arena. Jovic verwandelte einen Elfmeter, der Schalke nach ordentlicher Leistung zurück in die Realität der Krise warf. Nach dem Trainerwechsel lieferten die Königsblauen ordentliche Leistungen ab. Es war nicht viel mehr als ein Lebenszeichen, doch war ein klarerer Offensivplan und ein dominanteres Mittelfeld beim 1:0-Sieg gegen Hannover und beim Last-Minute-Sieg der Frankfurter zu erkennen. Mit 26 Punkten (fünf Punkte vor Platz 16) haben die Schalker selbst in der Hand, wie viel sie mit dem Abstieg in dieser Saison zu tun haben. Bedenkt man jedoch die Mammutaufgaben Hoffenheim und Dortmund, in den Spielen nach Nürnberg, ist ein Sieg gegen den Tabellensiebzehnten eigentlich Pflicht. Stevens verfolgt einen klareren Plan als Tedesco. Er ist konservativer, bringt jedoch die notwendige Stabilität. Nürnberg, mit dem Rücken zur Wand, ist eine interessante Prüfung für den Interimstrainer.

Gegen Stuttgart bewiesen: Nürnberg will erstklassig bleiben

Drei Siege, acht Remis und 17 Niederlagen. Diese zweifelsfrei bittere Bilanz verzeichnet der Klub nach dem Aufstieg ins Oberhaus. Mit einem Sieg gegen Stuttgart wäre man der Relegation überraschend nahe gekommen. Denn auch die Konkurrenz weiß nicht zu punkten. Nach dem Trainerwechsel waren zunächst keine elementaren Änderungen in der Punkteausbeute zu erkennen, doch der Wille in der ersten Liga zu bleiben ist plötzlich klarer zu erkennen. Torhüter Christian Mathenia ist Aushängeschild dieser Entwicklung. Der Torhüter überragt in einer mehr als enttäuschenden Erstliga-Saison.

Wie schon gegen Augsburg ging gegen Stuttgart der Plan der Nürnberger zunächst auf. Zwei uninspirierte Mannschaften zeigten, warum sie mitten im Abstiegskampf stecken. Doch Nürnberg bewies Moral und zeigte Ansätze von spielerischem Können. Am Ende mussten sich die Clubberer dennoch mit einem für die Gegner aus Schwaben glücklichen 1:1 begnügen. Eine bittere Punkteteilung, nach einem phänomenalen Auftritt gegen den FC Augsburg in der vorangegangenen Woche. Das die Nürnberger leben, müssen sie nun auch gegen Schalke erneut beweisen.

Fazit: Der FCN kämpft wie aus dem Nichts mit Händen und Füßen gegen den Abstieg. Diese Mannschaft ist wider allen Gegebenheiten noch nicht abzuschreiben. Schalke erntet zu wenig Zählbares aus verbesserten Leistungen. Es wird darauf ankommen, ob die Königsblauen die enttäuschenden letzte Wochen abhaken können. Für beide wäre eine Niederlage oder ein Unentschieden fatal. Für die Nürnberger gleicht alles andere als ein Sieg einem Hiatus-Schritt in Richtung Abstieg. Die tiefe Fanfreundschaft beider Mannschaften wird, ähnlich wie im Hinspiel, zu einer spektakulären Choreo vor Spielbeginn führen. Für einen Tag müssen die Spieler die Verbundenheit der Vereine jedoch vergessen und auf ihren eigenen Saisonabschluss schauen. Ein spannungsgeladenes Spiel im Abstiegssumpf der Bundesliga. Der Vizemeister gegen den Aufsteiger im Kellerduell.

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