In Berlin verhindert ein Club-Feldspieler in der 88. Minute im eigenen Straufraum per Handspiel den 2:2-Ausgleichstreffer. Die darauffolgende Rote Karte und den fälligen Elfmeter nimmt der Schiedsrichter wegen der Abseitsstellung eines Herthaners kurz darauf jedoch zurück. Wenig später gibt es wieder Elfmeter, diesmal für den Club. Endstand: 3:1 für die Gäste – so geschehen am 2. Februar 2014. Es war das bisher letzte Ligaspiel der beiden Traditionsvereine. Der 1. FC Nürnberg stieg am Ende der Saison ab, Hertha BSC hingegen hat sich seitdem in der 1. Bundesliga etabliert. Nach mehr als vier Jahren ist der Altmeister nun zurück im Oberhaus und tritt am ersten Spieltag die Reise in die Hauptstadt an.
Mit Pal Dardai ist in Berlin noch immer der Trainer im Amt, der knapp ein Jahr nach jener turbulenten Schlussphase den damals für die Hertha tätigen Jos Luhuhay als vorläufige Interimslösung beerbte. „Wir sind top vorbereitet. Die Mannschaft ist bissig, sie ist heiß“, so der 42-jährige Ungar im Vorfeld des Spiels. „Wir haben im Prinzip seit drei Jahren den Kern, das Fundament der Mannschaft zusammen. Jetzt haben wir viele junge Spieler dazubekommen. Die brauchen aber auch ein wenig Zeit“, schilderte Dardai die Kadersituation unlängst im „Berliner Kurier“. Neben den Talenten aus dem eigenen Nachwuchsbereich, wie seinem 19-jährigen Sohn Palko oder Dennis Jastrzembski, kam jüngst noch Marko Grujic vom FC Liverpool leihweise zur Hertha. „Ich muss mir ernste Gedanken machen, ob er sogar in der Startelf spielt, weil der erste Eindruck richtig gut war“, lobt Dardai den 22-jährigen Serben.
Den Gegner aus Franken sieht er als „starkes Team“, die drei Punkte möchte der Coach jedoch natürlich „unbedingt in Berlin behalten“. Dabei nicht mithelfen können erwartungsgemäß die Langzeitverletzten Peter Pekarik, Vladimir Darida und Davie Selke. Fehlen wird mit einer Knieverletzung auch Mathew Leckie. Die zuletzt angeschlagenen Marvin Plattenhardt, Maximilian Mittelstädt und Vedad Ibisevic sind hingegen einsatzfähig.
Wie viele seiner Profis erlebt Nürnbergs Trainer Michael Köllner heute sein Debüt in der 1.Bundesliga. Die „Spieler und ich freuen uns auf den Bundesligaauftakt“, sagte der 48-Jährige auf der Spieltagskonferenz. Der Coach will von seiner Mannschaft „Freude, Begeisterung und Glauben“ sehen, als „Einheit“ soll sie auftreten und „Überzeugung“ ausstrahlen. Beim späten 2:1-Sieg im DFB-Pokal vor einer Woche gelang das weniger. Köllner gestand, der Club sei in Linx „etwas müde, etwas uninspiriert und blockiert“ gewesen. Pokal und Liga seien allerdings was „völlig anderes.“
Ob der letzten Sonntag verpflichtete Yuya Kubo in Berlin zum Einsatz kommt, ließ Köllner offen. Dem „kicker“ erzählte der Oberpälzer, dass ihm gefällt, wie sich der 24-Jährige „in engen Räumen zum Ball bewegt und dann mit der Kugel umgehen kann. Wenn er den Ball am Fuß hat, sieht man seine Qualität.“ Auch für den Japaner selbst waren „die ersten Tage und das erste Training super.“ Am Donnerstag bekräftigte Köllner, Kubo sei „gut reingekommen und ein Top-Spieler.“ Nicht dabei sein werden bei Nürnberg definitiv die Langzeitverletzten Ewerton, Sebastian Kerk und Dennis Lippert. Ein Einsatz von Enrico Valentini ist aufgrund einer Oberschenkelzerrung ungewiss, vertreten könnte ihn Robert Bauer. Der weiterhin an einer Rippenverletzung laborierende Eduard Löwen soll hingegen definitiv im Kader stehen.
Nicht nur für Köllner „sind die Rollen klar verteilt.“ Wie in die gesamte Saison geht man in die Partie am Samstag als Außenseiter. Aus dieser Position heraus will man „Wucht entwickeln“. Obwohl in der ersten Liga nun andere Kaliber auf den 1.FC Nürnberg warten, will der Trainer dennoch ein „Markenzeichen“ bestätigen. „Wir waren letzte Saison auswärts brutal stark, daran wollen wir anknüpfen“, so Köllner: „Unser Job ist es, in Berlin zu punkten.“ Mehr als 5000 Fans des Clubs werden mit nach Berlin reisen, insgesamt werden über 55.000 Zuschauer erwartet. Doch laut Köllner wird „die Kulisse uns nicht hemmen sondern eher euphorisieren.“ Zudem könnte den FCN optimistisch stimmen, dass die Hertha seit 2007 von neun Ligaspielen gegen Nürnberg nur ein einziges gewinnen konnte.
Aus dem Abstiegskader der Saison 2013/2014 gibt es lediglich einen Spieler, der noch immer für den Club seine Fußballschuhe schnürt: Ondrej Petrak. Der Tscheche bestritt damals in Berlin sein erstes Bundesligaspiel von Beginn an – er war es, der den Ball mit der Hand geklärt hatte und dann doch nicht vom Platz flog. Allerdings stehen bei der Hertha mit Niklas Stark, Marvin Plattenhardt und Alexander Esswein kurioserweise gleich drei Akteure unter Vertrag, die vor vier Jahren ebenfalls mit Nürnberg abgestiegen sind. Der Ruhmreiche besucht die Alte Dame – gibt es wieder einen dramatischen Schlussakkord?
Hertha BSC: Jarstein – Stark, Rekik, Torunarigha – Lazaro, Duda, Maier, Plattenhardt – Kalou, Mittelstädt – Ibisevic
1.FC Nürnberg: Bredlow – Bauer, Margreitter, Mühl, Leibold – Petrak – Behrens, Fuchs – Salli, Zrelak – Ishak
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