Auf den ersten Blick lassen die beiden hohen Niederlagen bei Borussia Dortmund (0:7) und RB Leipzig (0:6) die bisherige Saison des 1. FC Nürnberg in einem negativen Licht erscheinen. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass der Aufsteiger vor dem achten Spieltag mit acht Punkten nicht nur auf einem respektablen zwölften Platz liegt, sondern auch vor dem nächsten Gegner, der TSG 1899 Hoffenheim. Mit drei Pflichtspielniederlagen in Serie im Gepäck reisen die Kraichgauer nach Franken – haushoher Favorit ist der Champions-League-Teilnehmer natürlich trotzdem.
Erst sieben Punkte hat Hoffenheim auf der Habenseite, mit dieser enttäuschenden Ausbeute steht die Mannschaft von Julian Nagelsmann derzeit lediglich auf Rang 13. „Unsere Ergebnisse stimmen nicht, aber ich freue mich auf die kommenden Wochen. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir bald wieder erfolgreich sein werden“, ließ der TSG-Trainer die Medienvertreter auf der Spieltags-Konferenz wissen.
Zuletzt war seine Mannschaft dem Gegner zwar häufig überlegen, konnte dies aber nicht in Zählbares ummünzen. „Wir sind das Bundesliga-Team, das die zweitmeisten Großchancen herausspielt. Wenn du ein gewisses Risiko gehst, gibt es auch immer mal wieder Chancen für den Gegner“, erklärt der 31-Jährige. „Wenn wir das im Kollektiv verteidigen, können wir das minimieren.“
Zuhause ist Nürnberg bisher eine Macht, sieben Punkte aus drei Spielen sprechen für sich. „Ich mag die Art, wie sie spielen, sie sind nicht der Topklub der Liga, probieren aber dennoch zu spielen, das mag ich und schätze es an meinem Kollegen“, honoriert Nagelsmann die Arbeit von Michael Köllner. Nachdem der Club gegen die Top-Vereine aus Dortmund und Leipzig zuletzt auswärts antreten musste, empfängt man ein ähnliches Kaliber nun erstmals im eigenen Stadion.
„Das wird eine schöne Herausforderung. Wir brauchen eine brutal kompakte Mannschaft“, weiß der Club-Coach. Entscheidend dafür ist aus seiner Sicht, dass alle Spieler „die defensive Bereitschaft hinbekommen.“ Denn die Hoffenheimer „beherrschen den Aufbau aus einer Dreierkette aus dem Effeff, sind sehr ballsicher, spielstark und können in vorderster Linie Tempo entwickeln.“
Während sich bei Hoffenheim das Langzeit-Lazarett langsam lichtet, bangt der Club um Mikael Ishak. Der Stürmer hat sich bei der schwedischen Nationalmannschaft eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen, sein Einsatz ist fraglich. Als Alternative stünde Törles Knöll bereit. Für den rotgesperrten Linksverteidiger Tim Leibold wird Bremen-Leihgabe Robert Bauer in der Startelf stehen. Im Tor deutet sich ein Wechsel an, Christian Mathenia dürfte Fabian Bredlow vorerst auf die Bank verdrängen.
Ob der nach seinem Syndesmoseband-Teilriss wiedergenesene Abwehrchef Ewerton direkt von Beginn an auflaufen wird, wollte Köllner nicht verraten. Der Brasilianer könnte Lukas Mühl ersetzen, aber auch an dessen Seite in einer von Georg Margreitter komplettierten Dreierkette auflaufen. Was die Tatik betrifft, hat sich Köllner wie gewohnt nicht in die Karten schauen lassen – für Nürnbergs Trainer geht es aber vor allem darum, „den Gegner nicht aufkommen zu lassen, das haben wir bislang in jedem Heimspiel geschafft.“
1. FC Nürnberg: Mathenia – Valentini, Mühl, Margreitter, Bauer – Petrak – Löwen, Behrens – Kubo, Misidjan – Ishak
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt, Adams – Brenet, Grillitsch, Schulz – Demirbay, Kramaric – Szalai, Joelinton
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