1. FC Nürnberg

Keller und Matarazzo vor Aufstiegs-Abstiegs-Duell gegen ihre langjährigen Ex-Klubs

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33. Spieltag, 1. FC Nürnberg gegen VfB Stuttgart, das riecht nach 1. Bundesliga. Eigentlich. 66 Mal trafen sich die beiden Traditionsvereine im Oberhaus, dem stehen bislang sieben Aufeinandertreffen in Deutschlands eingleisiger 2. Liga gegenüber. Nun kommt es zum – womöglich folgenschweren – achten Akt und damit zu einem sportlich immens wichtigen Spiel, das auch unter dem Vorzeichen einer besonderen Trainer-Konstellation steht.

Stuttgart im Soll, Nürnberg am Abgrund

Vor der Saison hätte man bei dieser Partie eher an ein packendes Aufstiegs-Duell, als an ein mögliches Abstiegsdrama gedacht. Doch während der Tabellenzweite aus Stuttgart seine Hausaufgaben bisher erledigt hat, steckt Nürnberg mitten im Abstiegskampf. VfB-Coach Pellegrino Matarazzo sieht im Tabellen-15. „eine Mannschaft, die schon viel Qualität hat, und auch viele Punkte unglücklich liegen lassen hat“. Übersetzt heißt das: Nürnberg ist ein kriselnder Erstliga-Absteiger, den zwei Spieltage vor Schluss nur drei Pünktchen von Relegationsplatz 16 trennen.

Aber auch für Aufstiegsanwärter Stuttgart (55 Zähler) geht es um extrem viel. Dass sich die beiden Verfolger aus Hamburg (54) und Heidenheim (52) im Parallelspiel gegenseitig die Punkte klauen, spielt den Schwaben allerdings in die Karten.

Foto: Uli Deck/Pool via Getty Images

Matarazzo: „Gewisse Verbindung bleibt“

Um den direkten Aufstieg perfekt zu machen, muss Matarazzo nun jedoch ausgerechnet seinem langjährigen Ex-Verein richtig wehtun. „Wenn man elf Jahre in einem Verein so intensiv arbeitet und alles investiert, bleibt natürlich eine gewisse Verbindung bestehen“, so Matarazzo, der von 2006 bis 2017 beim Club tätig war. „Ich habe noch Kontakt zu Spielern, zum Trainerteam, zu Leuten im NLZ. Es war eine schöne Zeit und auch meine Basis-Ausbildung.“ In Nürnberg hatte der 46-Jährige schließlich „nach drei Jahren als Spieler den Übergang ins Trainergeschäft“ gemacht.

Auf seine fränkische Vergangenheit kann der Italo-Amerikaner zwar keine Rücksicht nehmen, dennoch „wünsche ich mir natürlich auch, dass Nürnberg am letzten Spieltag gegen Kiel gewinnt, um den Klassenerhalt zu schaffen.“ Schließlich gehöre der neunfache Deutsche Meister „auf jeden Fall mindestens in die 2. Liga.“

Foto: imago images

Keller: Erste Profi- und Trainer-Station beim VfB

In einer ähnlichen Situation befindet sich Matarazzos Amtskollege Jens Keller. Nicht nur, dass der geborene Stuttgarter beim VfB 1989 den Sprung zum Profi schaffte: „Ich bin drei, vier Kilometer vom Trainingsgelände und dem Stadion groß geworden und sicherlich sind da viele schöne Erinnerungen.“ Später hatte Keller beim VfB („Hier hab ich die längste Zeit meiner Karriere verbracht“) auch seine ersten Trainer-Stationen, „und deshalb verbindet mich natürlich sehr viel mit dem Verein.“

Kellers Zukunft ist trotz Vertrags bis 2021 selbst im Falle des Klassenerhalts ungewiss. Matarazzo hingegen wurde durch die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2022 zuletzt öffentlich der Rücken gestärkt. Ob er Stuttgart tatsächlich die ersehnte Kontinuität bringt, wird sich zeigen. Immerhin hat Matarazzo, der seit seiner Amtsübernahme am 30. Dezember in 15 Spielen an der Seitenlinie stand, schon jetzt zwei Partien länger in der Schwabenmetropole durchgehalten als Keller, der im Oktober 2010 bereits nach 13 Partien entlassen worden war.

Keller und Nürnberg gegen Matarazzo und Stuttgart: Es ist das Duell zwischen zwei langjährigen Erstligisten mit sportlich völlig unterschiedlichen Ausgangssituationen und ihren Trainern, die den ehemaligen Klubs im Saisonfinale großen Schaden zufügen könnten.

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