Beim 1. FC Nürnberg muss angesichts des 17. Tabellenplatzes längst zweigleisig geplant werden. Aktuell kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Eduard Löwen in der nächsten Saison nicht mehr das Club-Trikot tragen wird. Der 22-Jährige dürfte Franken jedoch selbst bei Erreichen des Klassenerhalts verlassen. Eintracht Frankfurt scheint alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Löwen in die Mainmetropole zu lotsen.
Löwen hat derweil jedes Treuebekenntnis zu Nürnberg vermieden. „Meines Erachtens wäre es heuchlerisch, wenn ich jetzt sagen würde, ich bleibe, egal, was kommt“, erklärte der deutsche U21-Nationalspieler gegenüber „BILD“. Denn „nachher kommt dann vielleicht doch eine andere Entscheidung. Im Fußball geht es sehr, sehr schnell“, weiß er. Daher wolle er „jetzt auch nichts Falsches dazu sagen.“
Neben Frankfurt sollen auch mehrere Klubs aus Moskau an einer Verpflichtung des Deutschrussen interessiert sein. Einen Wechsel in das Geburtsland seiner sibirischen Eltern schließt er allerdings aus. „Russland spielt gar keine Rolle für mich“, stellt er klar. „Es gab schon mehrere Anfragen von russischen Vereinen, auch von der Nationalmannschaft für die WM im letzten Jahr. Ich habe aber entschieden, dass ich auch in der A-Nationalmannschaft nur für Deutschland spielen möchte.“
Löwen möchte sich vielmehr in der 1. Bundesliga beweisen und daher wohl, nach Informationen unserer Redaktion, zum Europa-League-Teilnehmer Frankfurt wechseln. „Man wird jetzt sehen, ob wir drin bleiben oder nicht. Aber es ist nicht unbedingt davon abhängig. Für mich ist wichtig, mich weiterzuentwickeln.“ Aus dem Umfeld beider Vereine ist zu vernehmen, dass die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sind. Die Hessen wollen den Allrounder, der sich auf der Sechs am wohlsten fühlt, unbedingt nach Frankfurt holen. Der 1. FC Nürnberg würde Löwen, der 2017 den Sprung aus der zweiten Mannschaft zu den Profis schaffte, keine Steine in den Weg legen.
Zu der bislang kolportierten Ablösesumme von sieben Millionen Euro wird es jedoch eher nicht kommen. Realistisch kann der Club im Falle des Abstiegs wohl mit einem Grundbetrag von fünf Millionen rechnen. Durch mögliche Zuzahlungen könnte Nürnberg allerdings noch weitere Einnahmen generieren. Der neue Sportvorstand Robert Palikuca wird unabhhängig von der Liga-Zugehörigkeit in jedem Fall versuchen, den größtmöglichsten Gewinn zu erzielen. Da Löwen 2016 jedoch ablösefrei aus Saarbrücken in die Noris kam, ist sein Verkauf für Nürnberg in jedem Fall ein gutes Geschäft.
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