Mathenia scheint Torwartduell beim 1.FC Nürnberg für sich zu entscheiden
Aufstiegsheld oder Abstiegstorwart? Während Fabian Bredlow mit dem 1.FC Nürnberg im Sommer den Aufstieg in die 1.Bundesliga feiern durfte, stieg Christian Mathenia mit dem Hamburger SV in die 2.Bundesliga ab. Auf die spannende Frage, wer für die Franken demnächst zwischen den Pfosten steht, dürfte dies allerdings keinen Einfluss haben. Nach „kicker“-Informationen tendiert FCN-Coach Michael Köllner derzeit dazu, Mathenia zur neuen Nummer eins zu machen.
Bredlows Reflexe oder Mathenias Routine?
Fabian Bredlow verdrängte in der Hinrunde der letzten Saison den erfahrenen Thorsten Kirschbaum (jetzt Leverkusen) aus dem Tor der Nürnberger. Der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler zeichnet sich durch eine überragende Reaktionsschnelligkeit aus und besticht mit hervorragenden Reflexen. Allerdings wies er bereits in der 2.Bundesliga erhebliche Mängel in puncto Strafraumbeherrschung auf. Fraglich, ob Köllner ihm direkt zum Saisonstart den Sprung in die 1.Bundesliga zutraut. Den 1,90 Meter großen Keeper erwarten hier schließlich nochmal ganz andere Kaliber. Das Talent für die höchste deutsche Spielklasse besitzt er zweifelsohne. Aufgelaufen ist der 23-jährige Bredlow dort allerdings noch nie.
Im Gegensatz zu Neuzugang Christian Mathenia. Der 26-Jährige war mit Darmstadt 98 2015 als Stammkeeper in die 1.Bundesliga aufgestiegen. Der gebürtige Mainzer blieb damals schließlich auch im Oberhaus die Nummer eins der Lilien. Nach seinem Wechsel nach Hamburg 2016 hat er mittlerweile insgesamt 71 Erstligaspiele bestritten. Diese Erfahrung hat er seinem Konkurrenten voraus. Mit 26 Jahren gilt Mathenia bereits als grundsolider Bundesligatorwart, strahlt auf seine Vorderleute Ruhe aus. Seit seiner Ankunft in Nürnberg wirkt er auffällig unaufgeregt und hat sich gut eingelebt.
„Es wird ein hartes Rennen zwischen den beiden“, sagt Köllner denn auch. Es fällt nicht schwer, diese Bestandsaufnahme als Kompliment für den unerfahrenen Bredlow zu werten. Während Mathenia für die sichere Variante steht, wäre Bredlow die mutigere Wahl und aufgrund seines Potenzials definitiv die spannendere Option.
Trainer Köllner: „Werden je nach Fitness entscheiden“
Als erster Fingerzeig in Richtung Mathenia könnte bereits dessen Ablösesumme gedeutet werden. Die Tatsache, dass dieser in diesem Sommer mit einer halben Million Euro Ablöse die bisher teuerste Verpflichtung der Franken ist, lässt auf große Wertschätzung seitens der FCN-Verantwortlichen schließen. Sportvorstand Andreas Bornemann wird seinem Trainer diesen Spieler sicherlich nicht aufgeschwatzt haben.
Köllner betont gerne, sämtliche Personalentscheidungen stets im Sinne der Mannschaft zu treffen. „Wir haben zwei gute Torhüter und werden genau wie letzte Saison schauen, wer in der jeweiligen Phase die nötige Fitness hat“, lässt sich der 48-Jährige wie gewohnt nicht in die Karten schauen. Die Aussage lässt darauf schließen, dass ein späterer Torwartwechsel, ähnlich wie in der vorherigen Saison, durchaus möglich ist. Es ist bekannt, dass er seinen Spielern vertraut und es versteht, sie starkzureden. Über allem steht beim Üblungsleiter jedoch der Leistungsgedanke, im Club-Kader darf sich keiner zu sicher fühlen..
Für Bredlow wäre es übrigens etwas ganz Besonderes, am 25. August sein Erstliga-Debüt ausgerechnet bei der Hertha zu bestreiten, Der beidfüßige Schlussmann wurde 1995 in Berlin geboren. Auf solche Befindlichkeiten wird Nürnbergs Trainer jedoch sicherlich keine Rücksicht nehmen. Wie im letzten Test gegen den spanischen Erstligisten Real Valladolid dürfte Michael Köllner im Pokal gegen Linx am 18. August und am ersten Bundesligaspieltag zunächst auf Christian Mathenia setzen.