1. FC Nürnberg

Nach 0:7-Debakel: Nürnberg will sich gegen Düsseldorf rehabilitieren

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Innerhalb einer Woche hat sich die Gefühlswelt beim 1. FC Nürnberg beinahe komplett gewandelt. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen Hannover 96 herrschte im Frankenland gute Stimmung, der Saisoneinstieg schien endgültig geglückt. Mit der ligaweit zweitbesten Defensive (drei Gegentore) reiste der Club vorsichtig optimistisch zu Borussia Dortmund – und erlebte im Ruhrpott ein echtes Desaster. Durch das 0:7-Debakel stellt man mit jetzt 10 Gegentreffern nicht nur die schlechteste Abwehr der Liga, auch das Selbstvertrauen der Spieler ist mehr als nur angekratzt. Für die junge Nürnberger Mannschaft könnte das Aufsteigerduell im Max-Morlock-Stadion gegen Fortuna Düsseldorf nun zu einer echten Zerreißprobe werden. Anpfiff ist heute um 15:30.

Köllner: „Weder ignorieren, noch dramatisieren“

Bei den ersten vier Ligaauftritten zeichneten den 1. FC Nürnberg vor allem defensive Stabilität und eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit aus. Das Gastspiel beim BVB stellte alle bisherigen Erkenntnisse auf den Kopf. Im Westfalenstadion ging man nach der Pause mit 0:5 unter und ließ sich vom Champions-League-Teilnehmer komplett auseinandernehmen. Obwohl – oder weil – Trainer Michael Köllner gegen die spielstarken Dortmunder die bewährte Viererkette auflöste und auf eine Fünfer-Abwehrreihe setzte, ließ sich der Altmeister von einer gut aufgelegten Borussia auf eine erschreckende Art und Weise deklassieren.

„Es war sicher kein schöner Abend in Dortmund. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen, das ist uns letzte Saison immer sehr gut gelungen“, ließ Köllner die Journalisten auf der Spieltagskonferenz wissen. „Ich neige weder dazu, das Spiel in Dortmund zu ignorieren noch, es zu dramatisieren“, schlug er subtil erneut in die gleiche Kerbe wie schon unmittelbar nach der höchsten Bundesliganiederlage der Vereinsgeschichte seit 1983 (0:7 beim VfB Stuttgart). Kaum Eingeständnis von eigenen Fehlern, der übermächtige Gegner sei einfach zu stark gewesen.

Punktgleich ins Aufsteigerduell

Es ist zumindest fraglich, weshalb Köllner ausgerechnet beim erwartet schweren Auswärtsspiel in Dortmund die bis dato hervorragend funktionierende Grundordnung auseinandergerissen hat. Gegen Düsseldorf, laut Köllner nun wieder „ein Spiel auf Augenhöhe“, wird die Rückkehr zum altbewährten System erwartet. „Man darf nicht vergessen: wir haben fünf Spiele gespielt, vier davon waren gut“ – bis Köllner kläglich versuchte, ganz besonders tief in die Trickkiste zu greifen.

Düsseldorf hingegen hat sich auch bei der 1:2-Niederlage gegen Leverkusen gut verkauft. In der ersten Hälfte war man sogar klar überlegen (8:0 Torschüsse). Vor dem 6. Spieltag stehen die Aufsteiger jeweils mit fünf Punkten ordentlich da. Insgesamt ist Trainer Friedhelm Funkel mit den bisherigen „richtig guten Leistungen“ seiner Elf zufrieden. Die Klatsche der Nürnberger will er derweil nicht überbewerten. „Das hat für unsere Partie am Samstag überhaupt keine Auswirkung“, so der 64-Jährige. „Ich habe als Trainer auch schon mal 0:8 beim FC Bayern verloren und das nächste Heimspiel 3:0 gewonnen“ – Funkels Wort in Köllners Ohr?

Welche Reaktion zeigt der Club?

Bei Nürnberg könnte Eduard Löwen für Alexander Fuchs in die Startelf rutschen, zudem dürfte Mikael Ishak wieder von Beginn an stürmen. Bei Düsseldorf könnte es zu einer Rückkehr zum 3-5-2 System kommen. Dann würden Adam Bodzek und Marvin Duksch wieder für Benito Raman und Kevin Stöger in die Startelf zurückkehren. Für den Club könnte das heutige Spiel ein Knackpunkt für den weiteren Saisonverlauf sein. In welcher Verfassung präsentiert sich das Team nur drei Tage nach der historischen Niederlage vor eigenem Publikum gegen den Mitaufsteiger? Bei den Fans hat sich die Mannschaft nicht zuletzt durch den Aufstieg immerhin ordentlich Kredit erspielt. Darüber hinaus sollen Ewerton und Edgar Salli beim Club am Sonntag wieder in Training einsteigen. Vielleicht scheint dann über dem Valznerweiher auch wieder die Sonne – ein Heimsieg gegen Düsseldorf ist dafür jedoch Pflicht.

Mögliche Aufstellungen:

1.FC Nürnberg: Bredlow – Valentini, Margreitter, Mühl, Leibold – Petrak – Löwen, Behrens – Misidjan, Kubo – Ishak | Trainer: Köllner

Fortuna Düsseldorf: Rensing – Ayhan, Bodzek, Kaminski – Zimmer, Gießelmann – Zimmermann, Sobottka, Morales – Ducksch, Hennings | Trainer: Funkel

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