Eine denkwürdige Partie konnten die Zuschauer im Erzgebirgsstadion bestaunen. Eine, in welcher der 1. FC Nürnberg einmal mehr dominant auftrat und nach dem 1:0-Führungstreffer zudem die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Dass der Club die Heimreise dennoch mit leeren Händen antreten musste, ist verschiedenen Kuriosa zuzuschreiben.
Der wohl offensichtlichste Grund trug sich in der zehnten (!) Minute der Nachspielzeit zu. Der eingewechselte Felix Lohkemper kam im Auer Strafraum zu Fall, weswegen Schiedsrichter Daniel Schlager zurecht auf den Punkt zeigte. Der 1. FC Nürnberg sollte eine letzte Chance erhalten, zumindest einen hochverdienten Zähler noch aus Sachsen zu entführen. Doch im Gegensatz zu Johannes Geis, der wenige Minuten zuvor verwandelt hatte, vergab Angreifer Michael Frey. Ob Geis auch seinen zweiten Strafstoß derartig souverän getreten hätte, wird fraglich bleiben. Dennoch wäre der Ex-Kölner als Schütze die jedenfalls naheliegendere Option gewesen.
Dass der Club gegen ursprünglich harmlose Auer überhaupt einem Rückstand hinterherlaufen musste, hängt offensichtlich ebenso mit dem Platzverweis gegen Asger Sörensen zusammen. Auch in dieser Causa sollte der Übeltäter nicht zwangsläufig zum Sündenbock erklärt werden. Gleich drei Nürnberger hatten die Möglichkeit, Jan Hochscheidt am Abschluss zu hindern, doch sowohl Margreitter als auch Jäger und Geis rutschten nacheinander ins Leere. Sörensen hätte den sicheren Einschlag beinahe verhindern können, weshalb auch in Anbetracht der geringen Reaktionszeit die Schuld nur teilweise beim Dänen gesucht werden sollte. Rot und Strafstoß war nichtsdestotrotz die folgerichtige Entscheidung. Durch den Ausgleichstreffer von Dimitrij Nazarov kippte das Momentum zugunsten der Hausherren.
Einzelne Szenen in einer rundum turbulenten Schlussphase zu thematisieren, erscheint schwierig. Das Defensivverhalten der Nürnberger kann bei jedem der Gegentreffer getrost als mangelhaft eingestuft werden. Inwieweit das kräftezehrende Auftreten in Unterzahl mit den einzelnen Gegentoren zusammenhängt, bleibt spekulativ.
Sicher ist hingegen, dass der FCN einmal mehr den Sprung nach oben verpasste. Die nächste Möglichkeit hierfür hat der Club in acht Tagen, wenn Jahn Regensburg im Max-Morlock-Stadion gastiert.
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