Schon heute kann der Abstieg des 1.FC Nürnberg besiegelt werden. Für seine seit Wochen steil nach oben steigende Leistungskurve würde sich der Club dann nicht belohnen. Auch Robert Bauer lief seiner Form über weite Teile der Spielzeit hinterher. Wie seine Teamkollegen hat sich der Außenverteidiger jedoch mittlerweile berappelt, gegen Bayern München zeigte er seine bislang beste Saisonleistung. Der 24-Jährige hat sich allerdings auch außerhalb des Platzes weiterentwickelt.
Denn wenn Bauer nicht auf dem grünen Rasen steht, beschäftigt er sich mit seinem Studium. Die Wahl ist auf Sportbusiness-Managemment in Düsseldorf gefallen. „Es ist ein Fernstudium“, so Bauer in „BILD“. „Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester. Ich mach’s aber in Teilzeit, deshalb sind’s bei mir acht“, erklärt er. Konkrete Pläne für das Leben nach der Karriere als aktiver Profi-Fußballer hat er aber noch keine.
„Es hat nicht unbedingt etwas mit Zeit danach zu tun“, entscheidend ist für ihn vielmehr das „hier und jetzt.“ Denn Bauer hat sich „in gewisser Weise, was das Mentale angeht, unterfordert gefühlt.“ Eine Ansicht, die in der Vergangenheit bereits auch Freiburgs Nils Petersen öffentlich kundgetan hatte. Bauer erzählt über seinen Antrieb zu studieren: „Man kommt her auf den Platz, man spielt jeden Tag. Die andere Zeit hat mich nicht ausgefüllt, wenn ich nach Hause komme und nur an der Playstation sitze oder sowas.“
Der Abwehrmann weiß aber, dass da „auch jeder verschieden“ ist. Neben seiner Bundesliga-Karriere ein Studium zu organisieren fällt ihm leicht. „Wenn man jeden Tag eine knappe Stunde investiert und dann Richtung Prüfung intensiver lernt, geht das eigentlich auch.“ Über Nürnbergs Chancen auf den Klassenerhalt lässt sich das hingegen nicht sagen. Auch Bauer konnte seine Leistung häufig nicht abrufen, zuletzt zeigte er sich wie das ganze Team jedoch stark verbessert.
„Meine Sprunggelenke sind wieder so, dass ich problemlos und schmerzfrai trainieren kann. Das war in der Hinrunde nicht so“, gesteht er. „Dazu kommt, dass wir als Mannschaft besser stehen. So bin ich Stück für Stück aus dem Formtief gekommen.“ Seit der Verletzung des etatmäßigen Rechtsverteidigers Enrico Valentini ist Bauer in der Viererkette gesetzt. Ob die Leihgabe von Werder in Nürnberg bleibt, ist trotzdem ungewiss. „Es gibt noch keine Tendenz.“ Die Franken besitzen keine Kaufoption, in Bremen läuft sein Vertrag nur noch bis Sommer 2020. Bauer kann sich auch bei Abstieg „auf jeden Fall vorstellen, hier zu bleiben.“
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