Nürnberg: Drei Transfers geplant – Soviel kann Palikuca investieren
Zehn Abgängen stehen beim 1. FC Nürnberg bislang zehn Zugänge gegenüber. Das soll aber nicht so bleiben, der Club will nachlegen. Denn Sportvorstand Robert Palikuca ist mit dem aktuellen Kader noch nicht zufrieden. Der 41-Jährige möchte drei weitere Spieler nach Franken lotsen.
Palikuca: „Bin nicht mehr auf der Suche“
Abgesehen von der Torwartposition will sich Nürnberg in jedem Mannschaftsteil verstärken.“Ich bin nicht mehr auf der Suche nach Neuzugängen“, lässt Palikuca die „BILD“ wissen. „Wir haben unsere Spieler und mögliche Alternativen bereits gefunden und versuchen jetzt, diese Personalien abzuarbeiten.“ Für die Abwehr sucht man wohl noch einen vielseitigen Routinier. Obwohl man mit Tim Handwerker und Fabian Nürnberger schon zwei gelernte Linksverteidiger im Kader hat, könnten Trainer Damir Canadi und Palikuca im Defensivbereich hier den größten Handlungsbedarf sehen.
Und das nicht erst, seit der 21-jährige Handwerker, vor der Saison für 300 000 Euro vom 1. FC Köln gekommen, beim Zweitliga-Auftakt in Dresden (1:0) eine schwache Leistung zeigte. Auch dem 19-jährigen Talent Nürnberger, zuletzt von der zweiten Mannschaft zu den Profis befördert, traut man eine solide Spielzeit im Unterhaus vielleicht noch nicht zu. Palikuca will nicht ausschließen, dass bereits vor dem Abendspiel (20:30 Uhr) am kommenden Montag gegen Hamburg eine Neuverpflichtung verkündet wird. Direkt zum Einsatz kommen würde derjenige allerdings nicht.
Das zähe Warten auf den Taktgeber
Palikuca weiß aber, dass ein neuer Abwehrmann nicht die dringlichste Personalie ist. „Die Grundlage für den Erfolg in der 2. Liga ist defensive Stabilität und diese haben über weite Strecken in Dresden gezeigt.“ Das Hauptaugenmerk ist beim Absteiger zweifelsfrei ein neuer zentraler Mittelfeldspieler. Mit Kapitän Hanno Behrens, dem in die Inennverteidigung beorderten Patrick Erras, Lukas Jäger, Ondrej Petrak und Simon Rhein hat man auf dieser Position keinen gestandenen, technisch begabten Spieler im Kader, der das Anforderungsprofil erfüllt und ein Spiel mit klugen Pässen und Übersicht gestalten, ordnen und lenken kann.
Solch ein Taktgeber vermisste der Altmeister schon in der abgelaufenen Erstliga-Spielzeit schmerzlich. Doch mit ihm wäre es deutlich leichter, die Offensivabteilung einzusetzen. Auch hier ist man spätestens nach der schweren Knieverletzung von Virgil Misidjan wieder auf der Suche, auch weil mit Felix Lohkemper, Fabian Schleusener und Adam Zrelak aktuell gleich drei weitere Angreifer ausfallen. Aus Vereinskreisen soll zu vernehmen sein, dass Palikuca für weitere Transfers knapp drei Millionen Euro zur Verfügung hat. Jammern will er deshalb nicht und ermahnt auch die Profis, die sich aktuell den Club-Dress überstreifen, zu einer selbstsicheren Haltung. „Wir hatten gegen Dynamo mehr die Körpersprache, nicht verlieren zu wollen“, moniert er. So habe man „die Spielkontrolle abgegeben. Wenn sich alles eingespielt hat, wünsche ich mir, dass wir von der ersten Minute an ausstrahlen, gewinnen zu wollen.“ Drei Millionen Euro könnten dabei durchaus hilfreich sein.