Die Leipziger sind in der Bundesliga seit dem 1. Spieltag (1:4 in Dortmund) ungeschlagen. Zuletzt gelangen ihnen drei Pflichtspiel-Siege in Serie. Der 1. FC Nürnberg hat trotz des 0:7 in Dortmund eine erfolgreiche englische Woche absolviert. Aus den Heimspielen gegen Hannover (2:0) und Düsseldorf (3:0) holte der Aufsteiger sechs Punkte. Die Begegnung zwischen Leipzig und Nürnberg feiert im deutschen Oberhaus jetzt seine Premiere, nachdem es im Unterhaus zwischen diesen beiden Mannschaften bereits zu vier Aufeinandertreffen kam. Schlechtes Omen für den Club: Der jeweilige Gastgeber behielt dabei stets die Oberhand.
„Wir wollen nach dem Hoffenheim-Sieg unbedingt zu Hause nachlegen. Nürnberg wird die Punkte jedoch nicht kampflos abgeben und versuchen, es uns defensiv schwerzumachen“, sagte Leipzig-Trainer Ralf Rangnick auf der Spieltags-Konferenz. Nach dem Europa-League-Spiel am Donnerstag sieht er in Nürnberg einen „Gegner, der uns physisch mehr abverlangen wird als Rosenborg.“
Beim 3:1-Sieg in Trondheim wurden etliche Spieler geschont, darunter auch Yussuf Poulsen und Tobias Werner. Emil Forsberg litt zuletzt unter Adduktorenproblemen und auch Kevin Kampl fehlte in Norwegen aufgrund einer Erkältung. Gegen Nürnberg dürften sie nun alle wieder in der Startelf stehen. „Wir werden sehr viel investieren, damit wir diesen Heimsieg einfahren“, kündigt Rangnick an und attestiert den Franken: „Sie machen das mit ihren finanziell bescheidenen Mitteln sehr gut.“
In der Zweitliga-Spielzeit 2014/15 waren sich Nürnberg und Leipzig noch auf Augenhöhe begegnet. Nürnberg hatte als Absteiger mit 31 Millionen Euro den ligaweit wertvollsten Kader, Leipzig war in diesem Ranking mit 23 Millionen Euro immerhin Vierter. Bekanntermaßen haben sich die Kräfteverhältnisse seitdem deutlich verschoben. Nach dem Aufstieg 2016 spielen die Sachsen inzwischen zum zweiten Mal in Folge international, ihren Kaderwert haben sie auf 316 Millionen Euro gesteigert. Der aktuelle Club-Kader weist einen Marktwert von 41 Millionen Euro auf. Weniger wert sind in der 1. Bundesliga derzeit nur die Spieler von Fortuna Düsseldorf.
Angesichts der erdrückenden wirtschaftlichen Überlegenheit der Leipziger spricht Nürnberg-Trainer Michael Köllner von einem „sehr ungleichen Duell.“ Ihm zufolge sei es im ersten Auswärtspiel nach der Schmach in Dortmund „ein gutes Rezept, wenn wir agieren.“ Denn „in den Spielen, in denen uns das gelungen ist“, habe man „immer gut ausgesehen.“ Um in Leipzig zu bestehen, müsse man also „an den eigenen Ballbesitz glauben.“
Köllner weiß um die „topbesetzte Offensive“ und das „starke Gegenpressing“ der formstarken Roten Bullen, seine Spieler sollen „als Kollektiv dagegenhalten.“ Die Personalsituation beim Club stimmt zuversichtlich, „wir haben aktuell keine Verletzten zu beklagen.“ Die zuletzt verletzten Ewerton, Sebastian Kerk, Kevin Goden und Edgar Salli sind allerdings noch kein Thema. Yuya Kubo dürfte nach seiner Pause gegen Düsseldorf wieder von Beginn an auflaufen.
RB Leipzig: Gulacsi – Mukiele, Orban, Upamecano, Saracchi – Demme, Kampl – Sabitzer, Forsberg – Werner, Poulsen
FC Nürnberg: Bredlow – Valentini, Margreitter, Mühl, Leibold – Petrak – Kubo, Löwen, Behrens, Misidjan – Ishak
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