Acht Tore und vier Assists stehen für Manuel Schäffler in dieser Saison nach bislang 20 Liga-Einsätzen zu Buche, eine durchaus überzeugende Statistik. Der Haken: seinen letzten Treffer erzielte Nürnbergs Angreifer Ende Januar beim 2:5 gegen Hannover, anschließend ging Schäffler gleich sechs Mal leer aus. Warum es zurzeit nicht mehr läuft und wie er bereits gegen Osnabrück den Bock umstoßen will, hat der frühere U20-Nationalspieler im „Bild“-Interview verraten.
Mit dem 1. FC Nünberg befindet sich Schäffler mitten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga, umso dringender bräuchten die Franken einen treffsicheren Angreifer. Somit ist Sommer-Neuzugang Schäffler, trotz anhaltender Torflaute der Top-Scorer des Altmeisters, zuletzt zwangsläufig in die Kritik geraten. „Ich weiß, dass ich zuletzt nicht die Leistungen gebracht habe, die ich auch von mir erwarte“, sagt der 32-Jährige, der mittlerweile seit 545 Minuten auf ein Tor wartet und klar stellt: „Die größe Kritik geht immer von mir selber aus.“
Auffällig: Nachdem Schäffler die ersten drei Ligaspiele noch aufgrund von Knieproblemen verpasst hatte, wusste er im Club-Dress sowohl mit Toren als auch mit seiner körperbetonten Spielweise zu überzeugen, zog sich dann aber bei der 0:2-Niederlage am 19. Spieltag gegen Sandhausen einen Daumenbruch zu. Seither spielt der wuchtige Angreifer mit einer Manschette und sucht seine alte Form. „Aktuell ist es eben so, dass ich durch meine Daumenverletzung physisch nicht ganz so viel arbeiten konnte und kreativ an meiner Fitness arbeiten musste. In dieser Phase sind dann auch meine Werte ins Negative gerutscht “, räumt Schäffler ein.
Beim jüngsten 1:3 in Düsseldorf fiel der gebürtige Fürstenfeldbrucker vor allem durch Abseitsstellungen auf und wirkte bisweilen schwerfällig. „Mir ist klar, dass meine Leistungen in den letzten Wochen nicht sehr ansprechend waren“, sagt Schäffler, der in Nürnbergs Offensive eigentlich als unverzichtbarer Fixpunkt eingeplant ist. Die Schiene hindere den eigentlich zweikampfstarken Offensivmann jedenfalls nicht daran, seine Physis einzusetzen: „Ich habe damit keine Angst, in die Zweikämpfe zu gehen.“
Neben der Frische hat Schäffler im Saisonverlauf zudem seinen kongenialen Partner im Nürnberger Angriffsspiel verloren: Felix Lohkemper, seit Mitte Dezember mit einem Knochenödem auf unbestimmte Zeit raus. Zuvor konnte der pfeilschnelle Stürmer in elf Einsätzen vier Tore und fünf Assists für sich verbuchen, mit Schäffler verstand er sich beinahe blind. „Felix hat einfach genau die Räume aufgezogen, wo ich mich dann hinein bewegen konnte und in denen ich dann extrem gut war.“ Mittlerweile droht dem früheren Magdeburger sogar das Saison-Aus. Schäffler tue das „für Felix einfach extrem leid“, doch nun müsse „eben der Nächste in die Bresche springen.“
Angesichts der zusätzlichen Ausfälle von Robin Hack und Pascal Köpke müsste Dennis Borkowski jener gesuchte Mann sein. Der agile Winterzugang aus Leipzig ist ein ähnlicher Spielertyp wie Lohkemper, zeigte in den vergangenen Spielen starke Leistungen und erzielte bereits zwei Tore. Will sich Nürnberg der Abstiegssorgen jedoch vorzeitig entledigen, muss wohl auch der 1,89 Meter große Schäffler wieder performen und seine lange Durststrecke vor dem gegnerischen Kasten endlich beenden.
Wie das gelingen soll? „Ich muss jetzt wieder eine bessere Form und eine bessere Ausstrahlung auf den Platz kriegen. Nur so kann ich der Mannschaften helfen.“ Vielleicht ja schon beim wichtigen Abstiegskrimi gegen Osnabrück, denn „wir wissen alle, in welcher Situation wir gerade sind.“ Vor der Partie trennen den Club als Vierzehnten schließlich nur fünf Zähler von den Lila-Weißen, die vor dem Debüt ihres neuen Trainers Markus Feldhoff aktuell den Relegationsplatz 16 belegen. „Wir müssen jetzt punkten, um am Ende über dem Strich zu stehen.“ Bleibt Schäffler weiterhin zahm, droht der Elf von Coach Robert Klauß allerdings wie schon in der letzten Saison ein nervenaufreibender Abstiegskampf bis zum womöglich bitteren Ende.
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