1. FC Nürnberg

Sebastian Kerk als Hoffnungsträger beim FCN

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Nach seinem Comeback seit über einem Jahr wird Sebastian Kerk immer wichtiger für den FCN. Bei den Nürnbergern läuft es momentan nicht sonderlich rund, der Oberschwabe soll mit seinen Fähigkeiten und seiner Lockerheit helfen.

Schwierige Zeiten beim FCN

Ein Rentner schimpfte während der Nachmittagseinheit am Donnerstag lautstark über Trainer Michael Köllner und seine Methoden. Daraufhin verschwand Köllner überraschend schnell in der Kabine und gab später noch ein wütendes Interview bei „nordbayern.de“.

Der Trainer wettert, dass „wir schon lange abgestiegen wären, wenn wir so viele Fehler machen würden wie ihr“, damit meint der die Journalisten. Es lässt erkennen, dass sein Nervenkostüm schon deutlich angespannter ist, als es noch vor ein paar Wochen war. Die Nürnberger stehen nach dem 0:2 gegen Stuttgart nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsrängen, die Lage ist angespannt, die kommenden Gegner stark.

Kerk lobt seinen Coach zumindest indirekt nach der Niederlage gegen die Schwaben und erklärt, warum es schiefgegangen ist. Die Mannschaft habe nicht das umgesetzt, was ihnen als Taktik vom Trainer vorgegeben wurde, so Kerk. Diese Erkenntnis erlangten die Spieler dummerweise erst am Tag nach dem Spiel, als Köllner seine Mannschaft bei der Videoanalyse darauf hinwies.

Sympathische Art

Sebastian Kerk ist jedoch keiner, der in turbulenteren Zeiten schnell unruhig wird. Er bezeichnet es sogar als große Stärke, dass es die Mannschaft und der Verein in unruhigen Zeiten immer schaffen, gute Laune auszustrahlen. Und hier geht er mit positiven Beispiel voran. Während Köllner in der Kabine verschwunden war, bleibt Kerk auf dem Platz stehen und beantwortet höflich die Fragen der Journalisten und gab das oben genannte Statement ab.

Nicht nur nach Außen gibt Kerk den sympathischen Hoffnungsträger, auch in der Mannschaft gilt der 24-Jährige als Spaßvogel. Zusammen mit seinem Freund Tim Leibold reißt er Witze und hält die Stimmung in der Mannschaft hoch. Im Trainingslager versorgten die beiden die Fans täglich mit lustigen Video-Tagebüchern und machten ihrem Image alle Ehre.

Zwar ist Kerk ein lustiger Typ, doch in den kommenden Wochen sind auch und vor allem seine fußballerischen Fähigkeiten gefragt, die den FCN dabei helfen sollen, wieder aus dem Tabellenkeller zu kommen.

Zurück zu alter Stärke

In der vergangenen Spielzeit sah alles danach aus, als wollte der Ex-Freiburger den Club alleine zurück in Liga eins schießen. Mit zwei Vorlagen und zwei Toren nach nur drei Partien legte Kerk einen absoluten Senkrechtstart zu Beginn der Zweitligasaison hin. Am dritten Spieltag jedoch riss sich der Linksaußen unglücklich die Achillessehne und viel die komplette Spielzeit aus.

Gegen Hoffenheim (1:3) feierte er dann schließlich vor ein paar Wochen sein Comeback. Frenetischer Applaus war im Max-Morlock-Stadion zu hören, als der Flügelspieler in der 66. Minute eingewechselt wurde. Die Fans wissen, was sie an ihrer Nummer zehn haben. Seit der Einwechslung stand Kerk in jedem Pflichtspiel in der Startformation.

Michael Köllner schätzt die Fähigkeiten des 24-Jährigen sehr. Seine Standards, seine Cleverness und sein Können am Ball sind für den FCN unglaublich viel Wert. Wenn Kerk bei 100% ist, dann ist er technisch einer der stärksten Spieler im Kader und eine absolute Waffe für den Club. Doch ganz so weit ist es leider noch nicht.

Dass es noch nicht für 90 Minuten gereicht hat und noch keine Torbeteiligung zustande gekommen ist, liegt an der vergangenen Verletzung. Nach über einem Jahr Reha-Training und langsamen Aufbauen der Fitness, kommt Kerk seiner alten Form jedoch immer näher. „Ich fühle mich von Tag zu Tag besser“, sagt der Rotschopf über seinen Weg zurück zu alter Stärke und hofft, dass nach der Länderspielpause auch ein Einsatz über die komplette Spielzeit möglich ist.

Ist Sebastian Kerk im Vollbesitz seiner Kräfte, dann ist er für den FCN und Michael Köllner eine echte Waffe. Gut möglich, dass der Linksaußen zum X-Faktor im Abstiegskampf wird.

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