Stabilität und Umschaltspiel: Keller soll Nürnberg aus der Krise führen
Die ersten Tage als Cheftrainer des 1. FC Nürnberg dürften für Jens Keller turbulente gewesen sein. Der 48-Jährige verbringt nach eigener Aussage rund zwölf Stunden am Nürnberger Trainingsgelände, lernt den gesamten Verein mehr und mehr kennen. Der positive Eindruck, den der gebürtige Schwabe bislang hinterlässt, soll schnellstmöglich zur sportlichen Trendwende beim Club führen.
Vielversprechender Einstieg für Keller
In seinen ersten Trainingseinheiten am Valznerweiher wirkt Keller autoritär, allerdings ebenso nahbar. Die Mannschaft habe großen Respekt vor dem Fußballlehrer, wie Hanno Behrens gegenüber „nordbayern.de“ verrät. Der 48-Jährige zeigt sich äußerst kommunikativ, spricht Fehler direkt an und gibt seinen Spielern Tipps.
Vor allem defensiv könnten sich diese als besonders hilfreich erweisen. Angesichts der bereits 27 Gegentore möchte der gebürtige Schwabe zunächst die Hintermannschaft des Absteigers stabilisieren. „Wir wollen aggressiv spielen, in beide Richtungen schnell umschalten“, kündigte der ehemalige Schalke-Coach gegenüber „BILD“ an. Dabei entspreche Ballbesitz nicht zwingend seiner Philosophie, sondern viel eher „frühe Balleroberungen, damit der Weg zum Tor nicht mehr so weit ist. Genauso muss die Umschaltbewegung in der Defensive auch sehr schnell sein.“ Dass diese Spielidee mit dem Kader der Franken funktionieren wird, ist sich Keller indes sicher.
Torwart-Frage bleibt ungelöst
Zu einer funktionierenden Defensive gehört bekanntlich ebenso ein souveräner Torwart. Welcher Schlussmann das Tor im brisanten Derby gegen Fürth hüten wird, bleibt noch abzuwarten. Denkbar scheint nach wie vor, dass Youngster Benedikt Willert eine weitere Chance erhält. Allerdings fahndet Sportvorstand Robert Palikuca nach den zahlreichen Verletzungen der Nürnberger Keeper gleichzeitig nach einer Verstärkung zwischen den Pfosten. Momentan darf sich Felix Dornebusch berechtigte Hoffnungen auf eine Festanstellung machen. Der vereinslose Ex-Bochumer trainiert seit einigen Tagen mit und hinterlässt einen „guten Eindruck“, wie Keller verrät. Zu früh sei es laut Palikuca allerdings noch für eine endgültige Bewertung des 25-Jährigen.