Nach zwei unglücklichen Remis war die Marschroute beim 1. FC Nürnberg vor dem Heimspiel gegen den KSC klar vorgegeben. Ein Sieg sollte endlich wieder her, um den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht noch weiter zu verlieren. Was folgte, waren 90 Minuten voller Ideenlosigkeit in der Offensive und erneuten Offenbarungen in der Verteidigung. Der FCN spielte keineswegs wie ein Aufstiegskandidat.
Konnte man in den Wochen davor zumindest den Angriff der Nürnberger loben, so blieb auch dieser gegen Karlsruhe weit unter seinen Möglichkeiten. Dabei kam der Club durchaus ordentlich in die Partie, wenn auch ohne die ganz großen Akzente zu setzen. Eine seltene Unaufmerksamkeit in der Karlsruher Hintermannschaft sorgte schließlich für die Führung der Franken. Carlson fällte Dovedan im Sechzehnmeterraum, den fälligen Strafstoß verwandelte Johannes Geis sicher. Anschließend agierte der Club zu passiv und musste den nicht unverdienten Ausgleich durch Manuel Stiefler hinnehmen, der zugleich den Pausenstand bedeutete.
War vor dem Seitenwechsel noch durchaus Positives zu erkennen, so kann die zweite Halbzeit getrost als Enttäuschung abgestempelt werden. Der FCN kam gegen gut organisierte Badener kaum in die Partie und hatte nach zahlreichen Ecken des Aufsteigers durchaus Glück, dass immerhin ein Zähler im Frankenland blieb. Den einzig gefährlichen Abschluss im zweiten Durchgang verbuchte Neuzugang Frey, der nach sehenswerter Ballannahme am glänzend reagierenden Uphoff scheiterte. Der Schlusspfiff von Schiedrichter Marco Fritz war anschließend mit lautstarken Pfiffen der Nürnberger Anhänger untermalt.
Welche Lehren kann der 1. FC Nürnberg also aus dieser erneuten Punkteteilung ziehen? Womöglich dass die Mannschaft von Damir Canadi noch immer nicht richtig eingespielt wirkt. Vielversprechende Offensivaktionen kommen meist nur durch Einzelleistungen zustande. Defensiv indes scheint bereits die kleinste Aufgabe zu gewaltigen Unsicherheiten zu führen. Souverän wirkte gegen den KSC kaum einer der Club-Akteure. Am ehesten noch der so in die Kritik geratene Christian Mathenia, der allerdings auch kaum eine Möglichkeit hatte, sich endlich wieder auszuzeichnen. Ex-Cheftrainer Alois Schwartz fasste seine Rückkehr ins Max-Morlock-Stadion treffend zusammen: „Der FCN hat kein Tempo ins Spiel gekriegt, wir waren immer sehr gut geordnet. (…) Wir haben einen verdienten Punkt mitgenommen.“
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