Vor dem 31. März 2019 war die Fußball-Welt von Fabian Schleusener mehr als nur in Ordnung. Die Leihgabe des SC Freiburg stürmte im Trikot des SV Sandhausen durch die 2. Bundesliga. Für die Kurpfälzer hatte er bis dato in 26 Ligaspielen zehn Tore erzielt. An jenem Sonntag brach er sich beim Gastspiel in Ingolstadt bei einem Zusammenprall mit dem FCI-Torhüter und Nürnberger Eigenwächs Philipp Tschauner allerdings das Schienbein. Bei Nürnberg, das ihn im Sommer trotzdem verpflichtete, arbeitet der 27-Jährige derzeit an seinem Comeback.
Robert Palikuca macht kein Geheimnis daraus, dass er ein großer Fan von Schleusener ist. „Er hat sich alles erarbeitet und kommt ja ursprünglich aus dem gehobenen Amateurfußball“, erzählte der Sportvorstand im Trainingslager der Franken, in dem der Angreifer lediglich Radfahren konnte. Der Werdegang von Schleusener ist in der Tat ungewöhnlich.
Nach den Stationen FC Denzlingen, Bahlinger SC und Waldhof Mannheim landete der gebürtige Freiburger 2015 im Alter von bald 24 Jahren in der zweiten Mannschaft des SC Freiburg. Nach einem halben Jahr wurde er in den Profi-Kader hochgezogen. Weitere sechs Monate darauf begannen die Breisgauer, Schleusener auszuleihen. Zuerst an den FSV Frankfurt, später an den Karlsruher SC und schließlich nach Sandhausen. Der Offensivmann wusste überall zu überzeugen und steigerte peu à peu seinen Marktwert. Wirkliche Verwendun fand man in Freiburg allerdings nie für ihn.
Die Club-Anhänger würden ihrere neuen Nummer 23 nur zu gerne zujubeln, doch die muss erst einmal fit werden. Im Juli wurde bei einem operativen Eingriff eine Schraube entfernt, wodurch sich der Heilungsprozess etwas verlängerte. „Seitdem läuft alles perfekt“, zitieren ihn die „Nürnberger Nachrichten“. Einen exakten Zeitplan verfolgt er allerdings nicht. „Weil ich mir keinen zusätzlichen Druck machen möchte“, erklärt Schleusener. „Ich komme morgens her und dann wird mir gesagt, was ich zu tun habe“, setzt er sich kleine Etappen, um mit möglichen Rückschlägen besser umgehen zu können.
„Es gibt Schöneres als innen Gewichte zu heben und dabei die Jungs auf dem Platz zu sehen“, gesteht er. Als „Motivation, um auch wieder da hinzukommen“, will der beidfüßige Torjäger die gegenwärtigen Umstände nutzen. Mittlerweile spürt Schleusener auch schon wieder Rasen unter seinen Füßen. Der nächste Schritt soll sein, „dass bald auch die anderen Schuhe dazukommen“. Er macht keinen Hehl daraus, dass es für ihn „keine leichte Zeit“ ist, denkt aber weiterhin positiv. In der Liga steht bald der 6. Spieltag an. Schleusener hat sich derweil vom Radfahren zu Intervallläufen vorgearbeitet, die er gut verkraftet und als „Feinschliff, bevor es dann rausgeht“ bezeichnet. Wenn man ihn da raus ließ, konnte er in seiner Karriere bisher immer überzeugen. 203 Spiele hat er in Oberliga, Regionalliga, 3. Liga und 2. Bundesliga bislang betritten, dabei 96 Tore erzielt und 22 vorbereitet.
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