Weltstars in der 2. Liga
Zweiter Spieltag in der 2. Liga – und mit dem Paukenschlag des SV Wehen Wiesbaden bei Hertha BSC (1:0) am Freitagabend ging es direkt denkwürdig weiter. Das Portal Fussballdaten.de zeigt, welche späteren Weltstars in 50 Jahren schon in der 2. Bundesliga spielten.
„Du musst die Liga annehmen. In jedem Spiel“, sagt Fußball-Legende Horst Hrubesch über die 2. Liga. Diese Erkenntnis scheint in Berlin noch nicht verinnerlicht zu sein.
Sehr wohl aber bei Hrubesch und anderen Spielern, die von der 2. Liga aus auszogen, um Weltkarriere zu machen.
6 Tore in einem Spiel
Wie der Mathematik-Lehrer Ottmar Hitzfeld (74). Dem späteren Champions-League-Siegertrainer des BVB und des FC Bayern München (1997 und 2001) gelang als Spieler eine Rekord-Leistung, die bis heute Bestand hat. Hitzfeld erzielte am 13. Mai 1977 in der 2. Liga Süd gegen Jahn Regensburg (8:0) 6 Tore für den VfB Stuttgart. Damit trug er zur Bundesliga-Rückkehr der Schwaben bei. Die Stuttgarter markierten sagenhafte 100 Saisontreffer. In 55 Zweitliga-Partien gelangen Ottmar Hitzfeld 33 Tore.
Torschützenkönig der 2. Liga Nord mit bis heute unerreichten 41 Buden wurde 1978 Horst Hrubesch von Rot-Weiß Essen. „Das Kopfball-Ungeheuer“, wie der physisch starke Stürmer im Ruhrpott genannt wurde, wechselte – nach 80 Buden in 83 Liga-Spielen – zum Hamburger SV und wurde im ersten Jahr in der Bundesliga mit den Hansestädtern Deutscher Meister und mit der DFB-Elf 1980 Europameister.
„Viertliga-Füße und Erstliga-Kopf“
Ein späterer Weltmeister in der 2. Liga? Diesen Weg ging auch Lukas Podolski. Nach dem Abstieg des 1. FC Köln im EM-Sommer 2004 blieb „Prinz Poldi“ bei den Rheinländern und feuerte die Kölner mit 24 Saisontreffern (Torschützenkönig) 2005 zurück in die 1. Liga.
1981 ging der Stern eines gewissen Jürgen Klinsmann auf. Bei den Stuttgarter Kickers machte der junge Schwabe nachhaltig auf sich aufmerksam. In seiner 3. Saison im „Unterhaus“ schoss sich „Klinsi“ mit 19 Toren in 35 Spielen in die Notizbücher der großen Klubs und wechselte 1984 zum Stadtrivalen VfB Stuttgart. Der Rest ist Geschichte.
Innerhalb der 2. Liga wechselte der hessische Stürmer Rudolf (Rudi) Völler. Er ging 1980 nach 3 Lehrjahren bei Kickers Offenbach zu 1860 München. Im Wohnzimmer des FC Bayern, im Münchner Olympiastadion, spielte Völler brillant auf und wurde 1982 mit sensationellen 37 Treffern Torschützenkönig. Otto Rehhagel schnappte zu – und holte Völler zu Werder Bremen in die Bundesliga. Der Beginn einer Weltkarriere.
Nie ein Bundesliga-Spiel absolvierte Jürgen Norbert Klopp („Ich hatte Viertliga-Füße und einen Erstliga-Kopf“). Trotzdem reichte es für „Kloppo“ bei Mainz 05 für 325 Zweitliga-Spiele. Mit seiner überraschenden Ernennung zum Trainer der Rheinhessen am Rosenmontag 2001 (wann sonst?) begann seine formidable Karriere als Coach, die er 2019 mit dem Gewinn der Champions League mit dem FC Liverpool krönte. Klasse.
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