Er war „Der Mann aus dem Atlantis“. Und auch „Der Mann aus dem Offshore“. Oder anders: „Bacardi-Bernd“ Buchheister, heute 62, war praktisch in jeder Diskothek in Braunschweig Stammgast. Seine Erkenntnis gab er 2017 im Kicker-Spezial Die Meister-Helden zum 50. Jubiläum von Eintracht Braunschweigs Meisterstück von 1967 preis: „Ich hatte in Braunschweig doch Narrenfreiheit! Ich hatte immer meine Buddys um mich herum, die mich abgeschirmt haben, ich habe einfach nicht für den Profifußball gelebt. Gut, dass es damals kein Facebook oder Handy-Fotos gab!“
Stimmt, denn damals konntest du als Fußballprofi am Samstagabend noch vergleichsweise ungestört um die Häuser ziehen. Nachzuschlagen bei Ansgar Brinkmann oder Mario Basler. Oder du konntest mit einem bodenständigen Typen wie Axel Roos mal eine Partie Poolbillard spielen…
Bernd Buchheister – Der blonde Stürmer mit den langen, wilden Haaren ist bei Eintracht Braunschweig bis heute Kult. Aus seinem Lebenswandel machte er nie ein Geheimnis: „Nach den Spielen gingen wir da hin, wo die bunten Lichter gebrannt haben. Und das nicht nur nach Siegen.“
Tja, wer kennt es nicht, das „Bacardi-Feeling“ von Kate Yanai, den Titel, der 1991 insgesamt 26 Wochen in Deutschland und 19 Wochen in Österreich auf Platz eins der Charts stand?
Mit einem Foto, das Buchheister mit einer braunen Bacardi-Flasche und mit der dazugehörigen BU „Zwei, die sich mögen“ zeigte, öffnete BILD schließlich die Büchse der Pandora… Es war eine Aufnahme, über die sich Buchheister auch nach Jahren noch wunderte: „Ich habe nur weißen Bacardi getrunken…“
„Buchheisters Gala-Show“, so titelte der Kicker im Anschluss an das 5:1 der Braunschweiger am 6. August 1989 im Gelsenkirchener Parkstadion, mit 3 Toren und dazu 2 weitere Treffer gegen Schalke 04 machten Buchheister, der die Saison 1989/90 mit 13 Buden aus 33 Spielen abschloss, bis zum vergangenen Samstag zum offiziellen und alleinigen Schalke-Vereinsschreck in der 2. Liga.
„Der Mann aus dem Atlantis“ war damals auch „Der Mann des Tages“ auf der Zweitliga-Statistikseite des Fachblatts. Das schafften nicht viele.
„Es war mein Karriere-Highlight“, sagte Buchheister 2017, „gemeinsam mit der gesamten Hinrunde, Ende der Halbserie waren wir voll auf Aufstiegskurs. Aber dann hat Uwe Reinders uns in der Winterpause kaputt trainiert (…) Wir sind mit nur noch 12 Spielern aus dem Trainingslager zurückgekommen…“
Er verließ Eintracht Braunschweig aber erst, als das Bundesliga- Gründungsmitglied 1993 in die damals drittklassige Oberliga stürzte.
„Ich bin nicht erbost, aber ich hadere schon damit, ich habe für die Eintracht zwei Mal auf richtig viel Geld verzichtet (u. a. 360.000 Mark Grundgehalt beim KSC, bei vorgeschlagener Ablöse von 750.000 Mark, 1990 / d. Red.)“, so Buchheister 2017, „ich hätte dadurch sicher nicht meinen Charakter verändert, aber vielleicht meinen Lebensstil.“
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