„Die Blauen“, so nennt Jürgen Klinsmann (60) den Verein, bei dem für ihn alles begann, bis heute. Gemeint sind die Stuttgarter Kickers, wo der spätere Nationalstürmer seine ersten Karriere-Schritte machte.
„Der Verein war etwas ganz Besonderes“, erzählte Klinsmann dem Kicker-Spezial 50 Jahre 2. Bundesliga (erschien am 19. November 2024), „die Blauen sind wie eine Familie für mich. Die Verbindung ist immer da gewesen.“
Der talentierte Mister Klinsmann, später DFB-Bundestrainer und Nationalcoach der USA, machte für die Stuttgarter Kickers 61 Zweitliga-Spiele, ehe er 1984 zum Stadt-Rivalen VfB Stuttgart wechselte, wo seine Karriere richtig in Fahrt kam.
Guido Buchwald spielte ebenfalls für „Die Blauen“ aus Stuttgart-Degerloch, der Abwehrspieler lief allerdings auch nach dem WM-Titel und nach Ende seiner Nationalmannschaftskarriere (1994) noch einmal als Weltmeister in der 2. Liga auf – und zwar ab 1998 beim abgestiegenen Karlsruher SC.
Dass er im WM-Finale 1990 gegen Argentiniens Superstar Diego Armando Maradona spielte, brachte ihm den Spitznamen „Diego“ ein.
Auch der 2024 viel zu früh verstorbene Andreas Brehme († 63) ging nach Nationalmannschafts-Ehren, Deutschen Meisterschaften mit dem FC Bayern sowie dem „Scudetto“ 1989 mit Inter Mailand noch einmal in die 2. Liga. Ab 1993 wieder beim 1. FC Kaiserslautern, machte Brehme sowohl den bitteren BL-Abstieg 1996 als auch den folgenden Durchmarsch zur Deutschen Meisterschaft 1998 als Aufsteiger mit dem FCK mit.
Völler wechselte 1980 vom berühmten Bieberer Berg zu 1860 München, wo er voll einschlug und 1982 mit 37 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga wurde.
Der Stern von Olaf Thon ging am 2. Mai 1984 auf, beim legendären DFB-Pokal-Halbfinale des FC Schalke 04 gegen Bayern München (6:6 n. V.). Der gerade 18 Jahre alt gewordene Gelsenkirchener spielte für Schalke 38-mal in der 2. Liga.
Weltmeister wurde er 1990 aber in Diensten des FC Bayern.
Auch Stefan Reuter, einziger deutscher Einwechselspieler im WM-Finale am 8. Juli 1990 in Rom, wurde als Bayern-Profi Weltmeister. 25-mal, unter dem unvergessenen Trainer Heinz Höher (Vgl.: „So Heinz Tag“), lief er für den 1. FC Nürnberg im „Unterhaus“ auf.
Nur wenige Final-Minuten waren 2014 Christoph Kramer vergönnt. Der Mönchengladbacher musste nach 31 Minuten verletzt für André Schürrle vom Feld. Als Leih-Spieler des VfL Bochum sah man den inzwischen als TV-Experten agierenden Weltmeister in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt 61-mal in der 2. Liga.
Kramer kommt damit exakt auf die gleiche Spiel-Anzahl wie Jürgen Klinsmann.
Erster Weltmeister aus der 2. Liga war Dieter Herzog – nach dem WM-Titel 1974 im eigenen Land (2 Einsätze) unterschrieb er 1976 bei Bayer Leverkusen und stieg mit der Mannschaft des Bayer-Konzerns 1979 in die Bundesliga auf.
Einziger Legionär, der als Weltmeister auch in der deutschen 2. Liga spielte, ist Frankreichs Benjamin Pavard (28 / Weltmeister 2018).
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