Nach einer erfolgreichen Saison, mit der Vize-Meisterschaft in petto, verließ Thilo Kehrer seinen Jugendklub Schalke 04. Seit etwas mehr als acht Monaten gehört der U21-Europameister zum Star-Ensemble von dem deutschen Trainer Thomas Tuchel. Gegenüber „le10sport“ spricht er über seine bisherige Zeit in Frankreich.
Im Sommer 2012 verließ der gebürtige Tübinger seine schwäbische Heimat. Er wechselte vom VfB Stuttgart in die B-Jugend des FC Schalke 04. 2015 feierte Kehrer mit S04 seinen ersten Titel. Die A-Jugend der „Knappenschmiede“ holte den Bundesliga-Titel nach Gelsenkirchen. Bei den „Königsblauen“ freute man sich bereits auf das nächste Top-Talent aus den eigenen Reihen. Doch der mittlerweile 22-Jährige hatte zu diesem Zeitpunkt andere Pläne.
Um seine Person entwickelte sich eine unschöne Schlammschlacht bezüglich seiner Zukunft. Er habe bereits einen Vertrag bei Inter Mailand unterschreiben, hieß es. So richtig wusste am Ende keiner, was stimmte, was gelogen oder falsch berichtet war. Zu dieser Zeit soll er laut damaligen Vereinsangaben schlecht beraten gewesen sein, Letztendlich besaß die Einigung mit Mailand keine Relevanz. Kehrer erhielt auf Schalke einen Profi-Vertrag.
Insgesamt schaffte er es auf 59 Pflichtspiele im Trikot des aktuellen Vize-Meisters. Dabei gelangen ihm vier Treffer und vier Torvorlagen. Ein Titel war ihm dieser Zeit nicht vergönnt. Zumindest nicht auf Vereinsebene. 2017 feierte der flexible Defensivspieler den EM-Titel mit der deutschen U21 in Polen. In der vergangenen Saison überzeugte Kehrer dann vollauf als Teil der Dreierkette bei S04. Am Saisonende hatte Kehrer Ex-Manager Christian Heidel die Zusage zur Vertragsverlängerung gegeben. Doch kurz vor Fixierung der Papiere, meldete sich der französische Meister Paris St. Germain.
Ein Angebot in der Höhe von 37 Millionen Euro war zu verlockend für den Ruhrpott-Klub. So verließ er Gelsenkirchen nach sieben Jahren. Eine große Herausforderung stand ihm bevor. Auch in der Defensive war der Hauptstadt-Klub weltklassig besetzt. Doch Kehrer wusste sich in seiner bisherigen Zeit zu zeigen. Gegenüber dem Onlineportal erklärt er: „Ich fühle mich gut im Klub und in dieser Gruppe. Ich bin gut integriert. Ich mag auch die Stadt. Alles läuft gut für mich. Ich kann mich nicht beschweren.“ Unter Trainer Thomas Tuchel sieht er sich gut aufgehoben. Der sechs-fache Nationalspieler erklärt: „Ich fühle mich besser und besser. Ich möchte in den nächsten Jahren so weitermachen“.
Tatsächlich schafft Kehrer es auf beachtliche 32 Pflichtspieleinsätze in seiner Debüt-Saison. Knapp die Hälfte der Spiele, stand er in der Start-Elf. Und der Ex-Schalke darf sich Hoffnungen machen, in der Zukunft noch mehr zu spielen. Sein Vertrag ist bis 2023 datiert. In der Innenverteidigung spielt Tuchel häufig mit einer Dreierkette. Die Zeit von Abwehrchef Thiago Silva (34 Jahre) neigt sich langsam dem Ende entgegen.
Zudem konkurriert Kehrer ebenfalls mit den Außenpositionen im System der Pariser. Sein Flexibilität (könnte auch noch auf der „6“ spielen), dürfte ihm bald noch mehr zugute kommen. Der Schritt nach Frankreich scheint nicht zu groß gewesen zu sein. Dass Kehrer nicht unumstrittener Stammspieler in Paris wird, war zu erwarten. Die Zukunft dürfte jedoch sehr positiv für den Tübinger aussehen.
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