Adventskalender Törchen 23 – Die Fußballfamilie Max
Wie der Vater so der Sohn heißt es ja eigentlich oftmals im deutschen Brauch. Bei der Fußballfamilie Max trifft dies wohl nur bedingt zu. Denn während Martin Max zwischen 1989 und 2004 in der Bundesliga stürmte, ist Sohn Philipp aktuell einer der besten deutschen Linksverteidiger. Beim FC Augsburg ist der junge Außenverteidiger der Shootingstar, mit großen Ambitionen. Kann er seinem erfolgreichem Vater nacheifern?
Von der Verbandsliga zum Eurofighter
Martin Max wurde 07.08.1968 im polnischen Tarnowskie Góry geboren und begann bei Rodło Górniki Bytom mit dem Fußballspielen. Gegen Ende der 70er-Jahre zog es ihn und seine oberschlesische Familie in den Ruhrpott. Genauer gesagt nach Recklinghausen. Dort begann der junge Spieler bei der von Juniorenmannschaft Blau-Weiß Recklinghausen und wechselte anschließend als 19-Jähriger zum Verbandsligisten 1. FC Recklinghausen.
Nach zwei erfolgreichen Jahren in der Verbandsliga zog es Martin Max zu Borussia Mönchengladbach. Bei den Fohlen schaffte der Stürmer in der Saison 1990/91 den Durchbruch. Vier Jahre später gewann er den DFB-Pokal mit der Borussia. Nach 152 Spielen für die Gladbacher entschied sich der Angreifer 1995 aufgrund fehlender Spielzeit für einem Wechsel zum FC Schalke 04. Den Verein den der Ruhrpottler seit seiner Kindheit bewunderte.
Bei den Königsblauen erlebte Martin Max wohl seinen größten Titel und gehörte zu den legendären Eurofightern von 1997. Im Uefa-Pokal gelang den Schalkern die große Überraschung, als man das favorisierte Inter Mailand nach zwei packenden Finalspielen im Elfmeterschießen bezwingen konnte. Max stand bei beiden Aufeinandertreffen auf dem Platz.
Torschützenkönig für 1860 München, heute Schalke-Repräsentant
Nach zwei eher schwächeren Jahren zog es Martin Max im Sommer 1999 von Schalke 04 zu 1860 München. Bei den Münchnern erlebte der Stürmer dann seine treffsicherste Zeit. Denn in vier Jahren bei 1860 erzielte Max in 134 Spielen starke 66 Treffer und bereitete dazu zehn Tore vor. In den Jahren 2000 und 2002 sicherte er sich zusätzlich zwei Mal den Titel des Top-Torjägers der Bundesliga.
Nach 15 erfolgreichen Bundesliga-Jahren machte Martin Max nach seiner letzten Station Hansa Rostock im Jahr 2004 Schluss. Bemerkenswerte 21 Treffer erzielte der damals 36-Jährige in seiner letzten Spielzeit und verabschiedete sich mit Stil in seinen Fußballruhestand. Dabei blieb der ehemalige Torjäger dem Fußball stets treu geblieben. Heute ist er Fanbotschafter für Schalke 04 und nimmt für seinen Verein zahlreiche Termine im Jahr war.
Aus dem Schatten des Vaters ins Rampenlicht
Sohn Philipp wuchs mit dem Fußball auf und war bereits früh in seiner Kindheit fußballbegeistert. Geboren wurde er, als Vater Martin bei Borussia Mönchgladbach unter Vertrag stand, am 30. September 1993. Mit dem Wechsel seines Vaters zu 1860 München begann Max zunächst beim SC Baldham in der Nähe von München das Fußballspielen. Drei Jahre später gelang ihm dann der Sprung in den Nachwuchsbereich von 1860 München. Während Martin Max im Jahr 2004 für ein Jahr in Rostock kickte, blieb Philipp mit seiner Mutter in München. Bei 1860 fiel der junge Spieler so auf, dass er 2007 den Sprung wagte und zum Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern wechselte.
Doch so richtig glücklich wurde der Sohn des Eurofighters beim Rekordmeister nicht. Letztendlich zog es ihn und seine Familie im Jahr 2010 nach Haltern am See. Philipp Max hatte sich für die Knappenschmiede des FC Schalke 04 entschieden. Den Klub für den sein Vater einst Geschichte schrieb.
Das flexibel einsetzbare Talent steigerte sich und gewann 2012 mit den Königsblauen die A-Junioren-Meisterschaft. Im Finale siegte der damalige Stürmer mit seinen Kollegen Sead Kolasinac, Kaan Ayhan und auch Max Meyer gegen den FC Bayern München mit 2:1. Der 19-Jährige rückte im Sommer nach oben und verstärkte zunächst die zweite Mannschaft von Schalke 04.
Philipp Max findet den über Umwege in die Bundesliga
Bei der Schalker Reserve lief Philipp Max zwei Jahre in der Regionalliga auf und konnte durchaus mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam machen. Trotz dessen reichte es nicht für die Profi-Abteilung. 2014 gehörte der Linksfuß ein Jahr lang zum Kader, brachte es unter Trainer Jens Keller allerdings nur auf zwei Kurzeinsätze für Schalke. Die logische Konsequenz folgte mit dem Wechsel zum Karlsruher SC im Jahr 2014.
Dort nahm der Sohn des ehemaligen Stürmers richtig Fahrt auf. Mit dem KSC spielte Max eine bärenstarke Saison und verpasste letztendlich den Aufstieg in die Bundesliga nur knapp. In der Relegation 2015 unterlagen die Karlsruher dem HSV nur denkbar knapp. Der FC Augsburg machte dem Linksverteidiger nach der Saison ein Angebot und konnte ihn nach nur einem Jahr vom KSC wieder loseisen.
Bei den Augsburger gehört Philipp Max aktuell zu den Leistungsträgern. Besonders seine offensive Spielweise und seine präzisen Flanken sind eine echte Waffe im Augsburger Spiel. Nach der enttäuschenden WM der Deutschen in Russland riefen nicht Wenige seinen Namen für den Umbruch. Bisher ohne Erfolg. Denn Joachim Löw plant noch nicht mit Philipp Max. Kurios, auch sein Vater Martin hat es trotz seiner überragenden Torquote nie zum etablierten Nationalspieler geschafft. Ein einziges Mal lief der Angreifer für seine Nation auf.
Man darf gespannt sein wo die Karriere des ambitionierten Linksverteidiger hinführt. Im vergangenen Sommer waren wohl schon große Vereine aus England an ihm dran. Mit Philipp Max ist auf jeden Fall zu rechnen.