Klaus Fischer trifft man immer noch hin und wieder auf den Tribünen. Der legendäre Schalker Stürmer gehört zu den S04-Allstars, die auswärts mit dabei sind.
Auf sein Markenzeichen, den Fallrückzieher, wird der ruhige Bayer bis heute immer noch häufig angesprochen. „Diese Art von Toren wird immer wieder im Fernsehen gezeigt“, erklärte Fischer im Geburtstags-Interview im Kicker-Sportmagazin (Montag-Ausgabe), „auch Jahre oder Jahrzehnte später. Wobei ich betonen möchte, dass ich nie in ein Spiel gegangen bin mit dem Willen, ein Fallrückzieher-Tor zu erzielen. Das entstand immer aus der Situation heraus.“
Wie am 27. September 1975 im Karlsruher Wildparkstadion. Gegen den KSC (2:2) setzte Fischer – mit Karlsruhes Winfried „Winnie“ Schäfer und seinem Freund Rolf „Rolli“ Rüssmann († 2009) in der Zuschauerrolle – zu seinem berühmten Scherenschlag an und traf.
Es wurde das „Tor des Jahres“ 1975 in der ARD-Sportschau – und eines der spektakulärsten der 268 Bundesliga-Tore des Klaus Fischer in 535 BL-Spielen für 1860 München, Schalke 04, den 1. FC Köln und den VfL Bochum.
Als er sich 1980 das Bein brach (Der 30 Zentimeter lange Nagel, der in sein Bein gesetzt wurde, ist heute im Schalke-Vereinsmuseum, d. Red.), bangte ganz Fußball-Deutschland um Fischer. „Ich schließe ihn jeden Abend in mein Nachtgebet ein“, sagte S04-Kapitän Bernd Thiele.
Nach der historisch ersten Bundesliga-Abstiegssaison 1980/81 verließ er Schalke. Für den serbischen Trainer Fahrudin Jusufi († 2019), der bei S04 am 15. Mai 1981 gefeuert wurde, hat der DFB-Pokalsieger und Vizemeister von 1972 keine Lobpreisungen übrig: „Das ist der blindeste Trainer, den ich je gehabt habe.“
Klaus Fischer – Ein Mittelstürmer der klassischen Prägung. Diese Typen sucht Fischer unter den DFB-Stars heute vergeblich: „Ich plädiere immer für ein System mit einem echten Neuner.“
Über Fredi Bobic sagte Fischer: „Wenn ich so ein schlechter Spieler wie der Bobic wäre, würde ich die 9 nicht anziehen. Das ist eine Beleidigung für dieses Trikot. Der kann vielleicht die 29 tragen!“
„Die Leute denken immer, ich hätte 30 Tore pro Saison per Fallrückzieher geschossen“, sagte Fischer im September bei 11 FREUNDE, „es waren aber nur vier.“
2 davon waren es in Länderspielen. Am 16. November 1977 wagte Klaus Fischer bei Deutschland gegen Schweiz (4:1) in Stuttgart wieder einen Fallrückzieher – und erzielte das „Tor des Jahres“ und des Jahrzehnts.
Dann kam „Die Nacht von Sevilla“ am 8. Juli 1982 bei der WM in Spanien mit Harald Anton („Toni“) Schumacher (70) out of Control, das Halbfinale Deutschland gegen Frankreich in der Verlängerung mit 1:3 in Rückstand. Karl-Heinz Rummenigge zum 2:3 und Klaus Fischer per Fallrückzieher zum 3:3 glichen aus. Die DFB-Elf kam nach Elfmeterschießen ins Finale.
Klaus Fischer dazu: „Ich war schon fünf Mal Tor des Monats.“
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