Goretzka-Berater äußert sich zum Wechsel seines Schützlings
Seit letzter Woche steht es nun endgültig fest: Leon Goretzka verlässt den FC Schalke 04 und wird in der kommenden Saison im Trikot des FC Bayern München auflaufen. Im „Immerhertha“-Podcast der Berliner Morgenpost hat sich sein Berater, Jörg Neubauer, nun zum Wechsel des deutschen Nationalspielers geäußert.
Neubauer: „Schalke hat keine Fehler gemacht“
Mit Bekanntgabe des Wechsels von Goretzka gab es ein großes mediales Echo, dass sich auf zwei Parteien einschoss. Neben dem 22-Jährigen waren es vor allem die Verantwortlichen der Königsblauen. Besonders hart ins Gericht genommen wurde Schalkes Sportvorstand Christian Heidel, dem von vielen Seiten Unfähigkeit vorgeworfen wurde.
Neubauer hat diese Kritik nun revidiert. Schalke und insbesondere Heidel hätten keine Fehler gemacht. Stattdessen haben sich die Königsblauen sehr um den Verbleib des Shootingstars bemüht: „Sie haben sehr, sehr frühzeitig begonnen, mit uns zu sprechen, haben sehr, sehr nachhaltig deutlich gemacht, was man mit Schalke vorhat, was dort passieren soll. Sie haben auch vertraglich sehr, sehr große Anstrengungen unternommen, die es so auf Schalke noch nicht gegeben hat. Es ist einfach so, dass Leon abgewogen hat, wie er seine Situation sieht und wie er sie in der Zukunft sehen möchte“, so der Spielervermittler.
Vertragsverlängerung platzte im vergangenen Sommer
Bereits im vergangenen Sommer hatten sich die Schalker Verantwortlichen mit dem gebürtigen Bochumer und dessen Berater an einen Tisch gesetzt und über eine Vertragsverlängerung geredet. Hierbei habe es ein „finales Agreement“ (O-Ton Heidel) zwischen Klub und Spieler gegeben. Zur Vertragsunterzeichnung kam es allerdings nicht, da Goretzka die sportliche Entwicklung der Gelsenkirchener noch abwarten wollte.
Auf die Frage, was darauf geschehen sei, antwortet Neubauer: „Da ist nichts passiert. Ein Vertrag im Fußball ist dann fix, wenn er unterschrieben wird. Wir haben auf dem Weg dahin mit einigen Vereinen gesprochen, die sich für Leon interessiert haben.“
Bayern-Wechsel „logischer Ablauf in seiner Karriere“
Der Wechsel von Goretzka zum Rekordmeister sei demnach „nur ein ganz normaler, logischer Ablauf in seiner Karriere“ und demnach auch „genau der richtige Schritt“. Schließlich hätte der Mittelfeldspieler bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu einem Topklub wechseln können. „Er war in Bochum so gut, dass er zu Schalke 04 gehen konnte. Leon hatte damals schon die Gelegenheit, zu Bayern, Dortmund und halb Europa zu wechseln, was er nicht getan hat, weil das genau der falsche Schritt gewesen wäre. Er hat dann fünf Jahre bei Schalke 04 gespielt, ist ein fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft geworden und geht jetzt einfach den nächsten Schritt“, so Neubauer weiter.
Schalke nahm ablösefreien Abgang in Kauf
Wie bereits beim Abgang von Sead Kolašinac erhält der Revierklub auch beim Abgang von Goretzka keine Ablöse. Für Neubauer ist das definitiv in Ordnung. Im Sommer hätte es schließlich nicht zur Debatte gestanden, dass Goretzka transferiert werde. „Wenn man gewollt hätte, hätte man ihn verkaufen können – wie man es bei Leroy Sané oder Julian Draxler gemacht hat. Man hat gesagt, wir wollen unsere Ziele mit Leon erreichen. Das impliziert auch, dass man in Kauf genommen hat, dass man den Spieler gegebenenfalls ablösefrei verliert“, so der Berater. Stattdessen habe man auf Schalker Seite aber gesagt, dass man gemeinsam mit Goretzka die eigenen Ziele erreichen wolle. Dementsprechend hätte man auch den ablösefreien Wechsel in Kauf genommen.