Nach einem denkwürdigen 3:5-Debakel gegen Darmstadt mit Lieberknecht-Nachfolger Florian Kohfeldt (Schalke führte in der ersten Halbzeit mit 3:0), haben die Schalker Verantwortlichen das Vertrauen in Geraerts verloren. Noch am Abend nach dem Spiel trafen sich die Gremien der ‚Königsblauen‘. Das Ergebnis: In Gelsenkirchen ist man der Ansicht, dass der Abwärtstrend mit dem Belgier nicht mehr zu stoppen sei. Geraerts und sein Co-Trainer Tim Smolders wurden laut „Sky“ und „WAZ“ bereits am Samstagvormittag über die Entscheidung informiert.
Schon vor der Niederlage gegen Darmstadt gab es Spekulationen über eine bevorstehende Entlassung von Geraerts. Das Duell gegen den Bundesliga-Absteiger galt für den Belgier als Schicksalsspiel. Der FC Schalke 04 ist mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen schwach in die Zweitliga-Saison gestartet. Mit bereits 16 Gegentoren und drei Niederlagen in Folge steht der Revierclub auf Tabellenplatz 14. Auch ein öffentlicher Disput zwischen Geraerts und Kaderplaner Ben Manga sorgte jüngst für Schlagzeilen.
Dennoch blieb der Trainer nach der bitteren Klatsche gegen die ‚Lillien‘ kämpferisch. „Ich bin ein Sportmensch. Ich gebe nicht auf“, sagte der 42-Jährige. „Das wird morgen so sein, das wird nächste Woche so sein. Das wird meine ganze Fußballkarriere so sein.“ Nun war der Druck auf den Belgier wohl zu groß. Geraerts hatte Schalke vor rund einem Jahr im Oktober 2023 übernommen. In 33 Pflichtspielen sammelte er im Schnitt 1,30 Punkte und damit mehr als seine Vorgänger Thomas Reis und Frank Kramer. Die Entlassung des Belgiers ist die neunte Trennung von einem Cheftrainer auf Schalke seit 2020.
Die Suche nach einem Nachfolger für Geraerts ist bereits im Gange. Ein neuer Cheftrainer dürfte zeitnah vorgestellt werden. Bis zur nächsten Länderspielpause wird U23-Trainer Jakob Fimpel die Trainingseinheiten des Zweitligisten interimistisch leiten.
Update – 21. September 2024, 10:54 Uhr: Schalke 04 hat die Entlassung von Geraerts nun offiziell bestätigt. Der 42-Jährige und auch Sportdirektor Marc Wilmots wurden nach „intensiven Gesprächen“ freigestellt. Die Entscheidung „beruht nicht allein auf den ausbleibenden Resultaten und der Niederlage gegen Darmstadt, sondern vielmehr auf der negativen Gesamtentwicklung der vergangenen Wochen. Im Ergebnis stecken wir nach einem Drittel der Hinrunde im Tabellenkeller fest“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann.
Bis auf Weiteres werde Kaderplaner Ben Manga die sportliche Gesamtverantwortung übernehmen und gemeinsam mit dem Vorstand nach einem neuen Cheftrainer suchen. „Noch heute werden wir mit konkreten Gesprächen beginnen“, erklärte Tillmann weiter.
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