Für den FC Schalke 04 geht es nach der Rückkehr zum alten, defensiveren System endlich wieder aufwärts. Am Mittwoch feierte Königsblau gegen Lokomotive Moskau den zweiten Sieg in Folge, bereits am Samstag sollen gegen Fortuna Düsseldorf die nächsten drei Punkte in der Liga her. Zwischen den beiden Partien bleibt Schalke jedoch nur wenig Zeit für ein Mannschaftstraining. Für Domenico Tedesco hat das aber nicht nur Nachteile.
Nach dem rund fünf Stunden dauernden Flug von Moskau nach Münster ist für den Nachmittag das letzte öffentliche Training vor der Partie in Düsseldorf angesetzt. Am Freitag folgen dann noch Einheiten hinter verschlossenen Türen, mit dem Fokus auf den kommenden Gegner. Laut Tedesco sei der Verzicht auf ausgiebiges Mannschaftstraining aber „manchmal gar nicht so schlecht.“ Man müsse auch „Mut zur Lücke haben“, erklärte der 32-Jährige auf „kicker“-Nachfrage. Insbesondere mental könne es auch schädlich sein, ständig an Fehlern zu arbeiten und damit Gefahr zu laufen, die Spieler zu überfrachten. Davon profitieren aber nicht alle Akteure.
Diejenigen, die momentan trotz der Anzahl an Rotationen hinten anstehen, haben eigentlich nur die Chance, sich bei einem Spielersatztraining aufzudrängen. Tedesco sei es deshalb wichtig, dass die Reservisten in den Einheiten „besonders viel Gas geben“ und das Trainerteam „auch dort mal athletische Einheiten einbaut.“
Darüber hinaus würden zusätzlich häufig individuelle Einheiten stattfinden. Das hat derzeit insbesondere Sebastian Rudy nötig. Tedesco will den defensiven Mittelfeldspieler und teuersten Sommer-Einkauf „bald auf das Niveau bekommen, auf dem wir ihn brauchen.“ Auch in Moskau blieb der 28-jährige Nationalspieler wieder blass und wurde folglich in der zweiten Halbzeit durch Nabil Bentaleb ersetzt, der seine Aufgabe gut machte.
Ein anderer zentraler Mittelfeldspieler, der ebenfalls erneut zu überzeugen wusste, war Weston McKennie. Der 20-jährige Amerikaner erledigte seine Aufgabe gewohnt engagiert und krönte seinen Auftritt am Ende mit seinem ersten Treffer für Schalke. „Es ist ein Traum, wirklich geil. Eigentlich treffe ich wirklich nicht häufig, heute hat es aber mal geklappt, was mich natürlich freut“, gab sich McKennie nach der Partie überaus glücklich. Die Erleichterung nach dem Sieg sei riesig. Jetzt gilt der Fokus aber direkt wieder der Bundesliga, wo man „noch Nachholbedarf“ habe. Im Anschluss geht es für den gebürtigen Texaner dann zur Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. In seinem Heimatland nimmt der Hype um McKennie – auch medial – immer weiter zu.
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