Foto: Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images
Zum Abschluss des 19. Spieltags trifft der FC Schalke 04 vor heimischer Kulisse auf Hannover 96. Der Aufsteiger aus der niedersächsischen Landeshauptstadt ist mit einem 3:2-Sieg über den 1. FSV Mainz 05 in die Rückrunde gestartet. Die Königsblauen hingegen mussten sich RB Leipzig geschlagen geben. Horst Heldt und André Breitenreiter würden bei der Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte selbstverständlich gerne einen Sieg einfahren.
Der größere Druck lastet definitiv auf den Gastgebern. Nach der Niederlage im Auftaktspiel müssen drei Punkte her, damit man nicht weiter abrutscht. Der Kampf um das internationale Geschäft ist eng wie lange nicht mehr. Trotz der noch jungen Rückrunde ist daher jeder einzelne Punkt extrem wichtig.
Personell sieht es bei den Königsblauen aktuell sehr gut aus. Nachdem er am vergangenen Spieltag noch nicht wieder im Kader stand, könnte Leon Goretzka jetzt wieder eine Option sein. Bezüglich seiner Zukunft herrscht derweil auch endlich Gewissheit. Der Nationalspieler wechselt nach der laufenden Saison zum FC Bayern München. Für die Startelf wird er jedoch wohl noch nicht wieder in Frage kommen. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass Domenico Tedesco im Vergleich zum Auswärtsspiel am vergangenen Samstag die ein oder andere Veränderung in der Startelf vornimmt. So könnte Thilo Kehrer beispielsweise den zuletzt schwächelnden Benjamin Stambouli ersetzen.
„Wir treffen auf einen sehr starken Gegner, der nicht umsonst schon 26 Punkte eingefahren hat“, sagte Domenico Tedesco im Vorfeld des Spiels. Vor allem die Defensivleistungen der 96er lobt der 32-Jährige. „Hannover hat unheimlich giftige Spieler, die viele Kilometer laufen. Sie verteidigen stark nach vorne und haben die Qualität, blitzschnell umzuschalten. Insofern wird es wieder eine sehr schwierige Aufgabe“, so der Fußballlehrer. Es ist gut möglich, dass es ein ebenso taktisch geprägtes Spiel wird wie auch schon in der Hinserie.
Hannover 96 ist nach den starken Saisonstart mittlerweile in das Mittelfeld der Liga abgerutscht. An dem Erreichen des Ziels, dem Klassenerhalt, bestehen dennoch keine Zweifel. Auch eine Qualifikation für das internationale Geschäft ist theoretisch noch möglich. Mit 26 Punkten steht das Team von André Breitenreiter aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz. Vier Punkte beträgt der Abstand zu seinem ehemaligen Verein. „Wir müssen wachsam sein, weil wir in einigen Spielen schon gesehen, dass, wenn wir ein bisschen nachlassen, nicht an unsere Leistungsgrenze gehen und nicht bei 100 Prozent sind, dass wir es dann sehr schwer haben, Spiele zu gewinnen“, warnt der 44-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Der Trainer der Hannoveraner trotzt vor Selbstbewusstsein: „Wir wollen weiter machen, wir wollen gierig bleiben, wir wollen uns vornehmen, auf Schalke zu gewinnen, auch wenn es schwer ist.“ Personell bessert sich die Situation bei den Niedersachsen allmählich. Dennoch fehlen mit Felipe, Edgar Prib, Jonathas, Noah Joel Sarenren Bazee und Pirmin Schwegler weiterhin fünf Spieler. Anders als bei André Breitenreiter wird die Rückkehr in die Veltins Arena für Horst Heldt, der wesentlich länger für den FC Schalke 04 tätig gewesen ist, wohl deutlich emotionaler ausfallen. „Es wäre schön, wenn ich es rein rational betrachten könnte. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass das bei mir nicht funktioniert“, erklärte der Sportvorstand der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ wenige Tage vor dem Spiel.
Beim Hinspiel änderten die Trainer beider Vereine mehrfach die taktischen Vorgaben. Diesmal wird das vermutlich anders sein. André Breitenreiter rechnet damit, dass die Stimmung einen entscheidenen Ausschlag geben könnte. Was bei Heimspielen aktuell noch immer eher Mangelware ist, könnte die Mannschaft beim Gastauftritt auf Schalke jetzt zu Höchstleistungen antreiben. Möglicherweise gelingt dem etwas anderen Aufsteiger aus Hannover zum Abschluss des 19. Spieltags sogar die Überraschung und damit der Sieg.
FC Schalke 04: Fährmann – Kehrer, Naldo, Nastasic – M. Meyer – D. Caligiuri, Oczipka – Harit, Pjaca – Embolo, G. Burgstaller
Hannover 96: Tschauner – Sorg, S. Sané, Anton – Korb, Ostrzolek – Fossum, Bakalorz – Klaus, Bebou – Füllkrug
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