FC Schalke 04

Schalke im Transfer-Check – Was zaubert Tedesco aus dem Hut?

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Der Start in die neue Saison ist dem FC Schalke 04 missglückt. Die Neuzugänge, insbesondere Sebastian Rudy, sind noch nicht bis ins letzte Detail mit dem Spielsystem von Domenico Tedesco vertraut. Auf der anderen Seite wartet mit Omar Mascarell ein anderer Neuzugang für das Zentrum aufgrund einer Verletzung noch immer auf sein Debüt für Königsblau. Die Länderspielpause kommt jetzt sehr gelegen, um einmal auf alle Verpflichtungen von Christian Heidel zurückzublicken und ein erstes, vorläufiges Fazit zu ziehen.

Verteidigung  auf Dauer zu dünn besetzt

Was in der letzten Spielzeit das Prunkstück von Schalke war, hat in der neuen Saison das Zeug, zu einer Schwachstelle zu werden. Man hat es verpasst, am Ende der Transferperiode noch einen Ersatz für Thilo Kehrer zu verpflichten und mit Pablo Insua (Leihe, Huesca) und Benedikt Höwedes (Verkauf, Lokomotive Moskau) zudem zwei weitere Verteidiger abgegeben. Zum Saisonstart kam es dann, wie es kommen musste: Benjamin Stambouli verletzte sich und Matija Nastasic holte sich beim Auftakt in Wolfsburg die Rote Karte ab. Schon gegen die Hertha war man damit gezwungen, andere Lösungen zu finden. Diese lautete, zumindest in Teilen der Partie, Weston McKennie. Der eigentliche Mittelfeldspieler wirkte unsicher und erlaubte sich viele Fehler. Mit Niklas Wiemann stand die andere Alternative nicht einmal im Aufgebot. Daher stellt sich rückblickend jetzt die Frage: Hätte man Höwedes oder Insua vielleicht doch behalten sollen?

Während es bei Insua in erster Linie darum geht, nach seiner langwierigen Verletzung etwas Spielpraxis zu sammeln, soll Höwedes laut verschiedenen Medienberichten auf einen Stammplatz gepocht haben. Nicht nur Stambouli berichteten zuletzt jedoch von einem, trotz der einjährigen Leihe, guten Verhältnis zu Höwedes. Auch bei den Trainingseinheiten vor seinem Wechsel nach Moskau wirkte das Verhaltnis zwischen dem Weltmeister und seinen Teamkollegen nicht angespannt. Daher wäre es für Schalke möglicherweise doch die bessere Option gewesen, Höwedes zumindest noch ein Jahr zu halten. Mit Salif Sané steht daher letztlich ein Neuzugang zwei Abgängen gegenüber – Höwedes ausgelassen. Bei der von Tedesco bevorzugten Dreierkette wird das, nicht erst auf lange Sicht hin, sehr eng.

Rudy als neuer Chef im Zentrum

Mit Omar Mascarell, Suat Serdar und Sebastian Rudy hat man Leon Goretzka und Max Meyer gut ersetzt – dachte man. Tatsächlich kann ein Mascarell mehr als einen gleichwertigen Ersatz für Meyer darstellen – vorausgesetzt, er ist fit. Serdar macht in seinen ersten Spielen für Schalke bereits einen guten Eindruck. Nicht wenige Experten trauen ihm daher zu, auch langfristig bei Königsblau bestehen zu können. Über die Qualität von Rudy muss man gar nicht erst diskutierten. Der 28-Jährige kann der neue Chef im Zentrum des amtierenden Vizemeisters werden. Problem: Schon die Hertha erkannte die Gefahr, die von ihm ausgehen kann und nahm ihn von Beginn an aus dem Spiel. Daher gilt es langfristig, die Lasten auf mehreren Schultern zu verteilen. Im zentralen Mittelfeld mangelt es Schalke weder an Qualität noch an Quantität. Bis die Abläufe im Zentrum alle sitzen und Ideen entwickelt werden, die im Angriff letztlich Früchte tragen, kann allerdings noch eine Weile vergehen.

Skrzybski und Uth für mehr Gefahr

Für die Offensive hat Schalke nur zwei Spieler verpflichtet. Steven Skrzybski kam für etwas mehr als drei Millionen von Union Berlin und soll den Kader insbesondere in der Breite verstärken. Die ablösefreie Verpflichtung von Mark Uth wurde bereits Winter bekannt. Der zweitbeste deutsche Stürmer der abgelaufenen Saison spielte zuvor für Hoffenheim. Gelingt es ihm an seine Leistungen aus der vergangenen Spielzeit anzuknüpfen, kann er für Schalke zweifelsfrei eine Verstärkung sein. In Wolfsburg und gegen die Hertha stand er jeweils in der Startelf, wirklich gefährlich vor das Tor des Kontrahenten kam er jedoch nicht. Das liegt allerdings weniger an ihm, sondern viel mehr an Problemen im Spielaufbau der Königsblauen.

Anders als Uth wartet Skrzybski noch auf sein Pflichtspiel-Debüt für seinen neuen Klub. Ohnehin kann sich der bekennende Schalke-Fan wohl nur geringe Chancen auf Spielzeit ausrechnen – auch im weiteren Verlauf der Saison. Konkurrieren wird der Angreifer mit Franco Di Santo, Guido Burgstaller, Yevhen Konoplyanka, Alessandro Schöpf, Cedric Teuchert und auch Mark Uth.

Schalke als Wundertüte

Letztlich scheint für Schalke alles möglich. Bekommt man die spielerischen Probleme in den Griff und entwickelt Ideen nach vorne, um Chancen zu kreieren, kann Schalke trotz des Fehlstarts an die Leistungen aus der vergangenen Saison anknüpfen. Aktuell am wichtigesten ist es, die Defensive wieder zu stabilisieren. Eventuell, indem man Sané durch Nastasic ersetzt und auf eine Viererkette umstellt. Der langjährige Hannoveraner wirkt aktuell noch zu unsicher. Im Zentrum baut Tedesco auf die Qualität und Kreativität von Rudy und Mascarell. Beide können in den kommenden Wochen viel Verantwortung übernehmen und für Schalke immens wichtig werden.

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