Seit einigen Monaten ist Domenico Tedesco jetzt bereits Trainer des FC Schalke 04, seine Handschrift wird von Spiel zu Spiel deutlicher. Im Interview mit dem „Westfälischen Anzeiger“ sprach der Fußballlehrer über die Bedeutung des Fußballs für ihn und den aktuellen Kader.
Der 32-Jährige gilt als analytische und akribische Person. Dessen ist auch er sich bewusst: „Ich werde ja manchmal ein bisschen darauf reduziert, 1,0-Absolvent und Taktik-Liebhaber zu sein.“ Die Taktik sei natürlich wichtig im Fußball, das Wichtigere sei allerdings die emotionale und soziale Komponente, erklärt Tedesco.
Nicht immer sah es danach aus, als könne dem Deutsch-Italiener der Durchbruch im umkämpften Fußball-Geschäft gelingen. Vor allem, weil dieser eigentlich Wirtschafts-Ingenieur werden wollte. Nun ist er aber sehr glücklich darüber, beim Fußball gelandet zu sein: „Es macht natürlich Spaß, mit Menschen zu arbeiten. Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Fußball ist eine Leidenschaft für mich, er hat mir vieles gegeben im Leben.“ Das Schöne an der Arbeit sei, regelmäßig Feedback zu bekommen. Es könne natürlich auch mal Stress verursachen, ihm mache es aktuell aber sehr viel Spaß.
Zu Saisonbeginn gab es verschiedene Meinungen hinsichtlich der Größe des Kaders der Königsblauen. 23 Spieler zählten zu Beginn zum Kader, dank Rückkehrer Sascha Riether ist es mittlerweile einer mehr. Aufgrund des Verletzungspechs, welches den Revierklub in der Vergangenheit verfolgte, gab es nicht wenige, die befürchteten, dass der kleine Kader im Laufe der Saison zum Verhängnis werden könnte. „Natürlich darf nicht so viel passieren, was Verletzungen angeht. Wir haben bisher – und da klopfe ich dreimal auf Holz – eine gute Trainingssteuerung. Aber natürlich wird es auch uns mal treffen“, weiß der Fußballlehrer. Auch wenn in der Verteidigung aktuell die Alternativen ausgehen, wirkte sich die Kadergröße bislang eher positiv aus. Dieser Meinung ist auch Domenico Tedesco: „Der Blickwinkel ist da entscheidend: Man kann auch sagen, die Kadergröße ist motivationsfördernd. Weil jeder an der Startelf schnuppert. Die Konkurrenzsituation ist sehr homogen.“
Dennoch wird man im kommenden Transferfenster vermutlich noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden: „Wir sind gerade mit viel Fleiß dabei, einiges zu scannen und uns umzuhören.“ So sei Tedesco „mit Christian Heidel deswegen im permanenten Austausch, weil jetzt schon die Weichen für die kommenden Transferperioden gestellt werden“.
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