Es war die 77. Spielminute und dann kam dieser eine historische Moment für Simon Terodde: Mit seinem Tor zum 3:0 des FC Schalke 04 gegen FC Ingolstadt egalisierte der Angreifer den Torrekord der 2. Bundesliga. Mit nun 153 Treffern ist der 33-Jährige zusammen mit Dieter Schatzschneider der Rekordtorschütze im Unterhaus. Beinahe wäre diese Erfolgsgeschichte gar nicht erst möglich gewesen, denn Terodde dachte nach eigener Aussage einst über ein Karriereende nach.
2009, im Alter von 21 Jahren, war Terodde der Durchbruch in der zweiten Liga verwehrt geblieben. Damals kickte Terodde noch bei seinem Ausbildungsverein MSV Duisburg. Auch während einer halbjährigen Leihe bei Fortuna Düsseldorf, eine Liga tiefer, konnte sich der Stürmer nicht durchsetzen.
Nach seinem Wechsel zum 1. FC Köln schaffte er es sogar zunächst nicht, sich einen Stammplatz in der zweiten Mannschaft zu erkämpfen. „Ich habe auf der Bank gesessen und schon überlegt, wie mein Weg weitergehen soll“, erklärte Terodde der „WAZ“. Demnach habe er über eine Rückkehr in seinen Ausbildungsberuf als Industriemechaniker nachgedacht.
Doch dank seiner Familie und Kölns damaligen U23-Coach Frank Schaefer blieb Terodde dem Fußball treu. „Ich hatte gute Gespräche mit ihm. Er hat mir die Augen geöffnet, dass es nicht nur wichtig ist, Tore zu schießen, sondern auch gegen den Ball zu arbeiten“, berichtete Terodde über seinen Ex-Trainer.
Unter der Leitung von Schaefer gelang dem Torjäger der Aufstieg bis zu den Profis. Dort feierte er am 6. November 2010 nach Einwechslung sein Debüt gegen den 1. FC Nürnberg. Es folgten Stationen bei Union Berlin, beim VfL Bochum und beim VfB Stuttgart, bevor Terodde zurück nach Köln ging. Von dort wechselte der Angreifer zum Hamburger SV, bis im vergangenen Sommer der Transfer zu Schalke folgte.
Nach 153 Buden in 262 Zweitligaeinsätzen lässt sich rückblickend klar sagen, dass Terodde die richtige Entscheidung getroffen hat, den steinigen Weg im Profi-Fußball weiterzugehen.
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