Finn Ole Becker gehörte in einer insgesamt enttäuschenden Rückrunde für den FC St. Pauli zu den Lichtblicken. Zuvor hatte er bereits in der A-Junioren Bundesliga mit der U19 der Kiezkicker für Furore gesorgt. Auch seine Trainer geraten ins Schwärmen, wenn sie über den zentralen Mittelfeldspieler sprechen. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung soll sogar der FC Bayern München das Hamburger Top-Talent auf dem Zettel haben.
Lange Zeit spielte Becker keine Rolle im Zweitligakader des FC St. Pauli. Erst der Trainerwechsel von Markus Kauczinski zu Jos Luhukay verhalf dem 18-Jährigen zu seinen ersten Einsatzminuten in der ersten Mannschaft. Luhukay erkannte auf Anhieb Beckers Fähigkeiten und ließ ihn in den letzten drei Zweitligapartien sogar jeweils von Beginn an ran. Der dreimalige U19-Nationalspieler zahlte es seinem Trainer mit couragierten Auftritten und einer Torvorlage im Spiel gegen Greuther Fürth zurück.
„Er ist ein Fußballspieler, der das Spiel lenken kann. Er war wichtig für uns auf der Position und hatte Momente, in denen seine Klasse zu sehen war“, sagte Luhukay nach dem Auswärtsspiel in Dresden über seinen Schützling. „Ich freue mich, dass wir mit ihm ein Eigengewächs haben, dass es noch oben geschafft hat und Vorbild für unsere Jugendspieler ist“, so der St. Pauli-Coach weiter.
Beckers positive Entwicklung geschah vor allem auch unter Timo Schultz in den U-Mannschaften der Kiezkicker. „Fußballerisch konnte ich ihm in vier Jahren kaum etwas beibringen. An ihm wird der Verein noch ganz viel Freude haben. Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg im Profi-Fußball gehen wird“, sagt der U19-Trainer heute.
Dieser Weg könnte früher oder später auch nach München führen. Eine Spur führt nämlich zum deutschen Rekordmeister. Die Scouts der Münchener sollen Becker bereits dreimal bei Spielen beobachtet haben. Dabei soll der Youngster die Verantwortlichen jedes Mal überzeugt haben. Erstmal scheint ein Wechsel von St. Paulis Juwel nicht zur Debatte zu stehen. Sein Vertrag beim Kiezklub läuft noch bis 2022. Doch wenn Becker weiterhin so befreit aufspielt wie in den vergangenen Spielen, wird es nur eine Frage der Zeit sein bis Vereine aus der Bundesliga ihn verpflichten wollen. Unter ihnen könnte dann eben auch der FC Bayern sein.
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