St. Paulis Punkte-Garanten pokern um neuen Vertrag
13 Punkte aus den letzten fünf Spielen, Relegationsplatz drei und vor dem Stadtrivalen HSV in der Tabelle. Der FC St. Pauli surft weiterhin auf der Erfolgswelle. Seit dem sechsten Spieltag holten die Kiezkicker ligaweit die meisten Punkte und bekamen lediglich zwei Gegentore. Großen Anteil an diesem Formanstieg haben die beiden Innenverteidiger Christopher Avevor und Philipp Ziereis. Allerdings ist es fraglich, ob die Leistungsträger den Hamburgern auch über die Saison hinaus erhalten bleiben werden.
Alle Punkte mit Avevor
Schon den Saisonstart hatte St. Pauli erfolgreich gestalten können. Nach zwei Siegen zum Auftakt war der Kiezklub sogar Tabellenführer. Dann jedoch verletzte sich Avevor, genannt „Jackson“, und fiel mit einer Schienbeinkopfprellung drei Spiele aus. Mit einem Torverhältnis von 5:12 Toren verlor seine Mannschaft im Anschluss alle drei Partien. St. Pauli-Trainer Markus Kauczinski änderte in der Folge die spielerische Ausrichtung und stellte sein Team defensiver ein. Avevor kehrte zurück und bildet seitdem mit Ziereis wieder die Stamm-Innenverteidigung.
Wie wichtig Avevor wirklich für die Brauweißen ist, zeigen seine Statistiken: Der Abwehrchef kann in dieser Spielzeit eine tadellose Bilanz von sechs Siegen und einem Unentschieden bei nur drei Gegentoren vorweisen. Mit einer Zweikampfquote von rund 66 Prozent gehört der 26-Jährige sogar zu den Top 10-Spielern der 2. Bundesliga. Zudem stand Avevor bei allen vier Zu-Null-Spielen von St. Pauli auf dem Platz. „Natürlich macht Jackson das gut, aber es geht nur im Zusammenspiel mit allen anderen“, so Trainer Kauczinski gegenüber dem Hamburger Abendblatt.
Ziereis möchte Bundesliga spielen
Seit dieser Saison ist Philipp Ziereis die zweite Konstante in der Innenverteidigung neben Avevor. Ziereis ist neben Marvin Knoll und Robin Himmelmann der Dauerbrenner des FC St. Pauli. Bisher verpasste der 25-Jährige keine einzige Minute in dieser Saison. Manch einer mag den Abgang von Lasse Sobiech zum 1. FC Köln schon wieder vergessen haben. Von Spiel zu Spiel wird Ziereis konstanter. „Ich habe die Spiele gebraucht, um wieder reinzukommen. Klar, ich weiß selbst, dass ich besser Fußball spielen kann als in den ersten Spielen. Aber ich denke, es ist jetzt besser geworden“, äußerte sich der 1,89m-große Innenverteidiger gegenüber der Hamburger Morgenpost. Die zweite Hälfte des Jahres 2017 verpasste Ziereis aufgrund eines Oberschenkelmuskelrisses komplett.
Mit seinem Partner Christopher Avevor versteht sich Ziereis auf und abseits des Spielfelds außerordentlich. „Wir ergänzen uns auf dem Platz sehr gut, Jackson ist auf dem Platz sehr besonnen. Wir sind ja auch privat sehr gut befreundet. Es war schon immer so: Wenn wir defensiv gut gestanden haben, waren wir erfolgreich“. Allerdings ist fraglich, ob beide auch über die Saison 2018/19 hinaus noch das St. Paulianer Innenverteidiger-Duo bilden werden. Sowohl Avevor, als auch Ziereis verfügen beim Kiezklub nur noch einen Vertrag bis Juni 2019.
Beide Innenverteidiger pokern
Obwohl Ziereis und auch Avevor immer wieder betonen, dass sie sich am Millerntor sehr wohl fühlen, hat noch keiner von beiden final über den Verbleib bei St. Pauli entschieden. Avevor betont vor allem, dass es noch sehr früh in der Saison sei und er noch keinen Zeitplan erstellt habe. Wenn er jedoch weiterhin so eine starke Saison spielt, dürfte das seinen Marktwert konstant in die Höhe treiben. Das wissen auch die Verantwortlichen vom FC St. Pauli. So dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Avevor ein neues Vertragsangebot vorgelegt bekommt. Angebote von anderen Vereinen habe es noch keine gegeben, so der 26-Jährige.
Philipp Ziereis geht deutlich offensiver mit seinen Zukunftsplänen um. Natürlich sei es ein Traum, den nächsten Schritt zu machen und erste Bundesliga zu spielen. Am liebsten würde ihm das mit St. Pauli gelingen. Doch wenn das nicht klappen sollte, dürfte auch er Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken. Ziereis habe sich schon mehrfach mit dem Verein zusammengesetzt, bisher seien die beiden Parteien allerdings noch nicht zu einer Übereinkunft gekommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die beiden Leistungsträger für eine Vertragsverlängerung entscheiden oder ihr Glück bei einem anderen Verein versuchen. Sicherlich hängt das auch von der weiteren sportlichen Entwicklung des FC St. Pauli ab.