Fortunas André Hoffmann: „Können eine weitere Mannschaft da unten reinziehen“
20 Punkte, Relegationsplatz: Für Düsseldorf ist der Blick auf die Tabelle zurzeit eher ernüchternd. Es waren unruhige Wochen für die Fortuna. Das Team holte aus den letzten vier Spielen nur fünf Punkte, Ende Januar wurde Trainer Friedhelm Funkel entlassen. Für ihn steht Uwe Rösler nun seit vier Partien an der Seitenlinie. Im Interview mit dem „kicker“ spricht Düsseldorfs Verteidiger André Hoffmann unter anderem über den neuen Trainer Rösler und seinen ehemaligen Mitspieler Dodi Lukebakio.
Siegchancen und das Wiedersehen mit einem alten Bekannten
Mit Hertha BSC ist am morgigen Freitag ein ebenfalls geschwächter Gegner zu Gast in Düsseldorf. Der Hauptstadtklub steht mit 26 Punkten auf Rang 14 der Tabelle und erlebt ähnlich stürmische Zeiten wie das Team rund um André Hoffmann. Für die Fortuna könnte die aktuelle Schwäche der Hertha ein Vorteil sein; die Motivation für den zweiten Sieg in Folge ist im Düsseldorfer Team spürbar, wie Hoffmann hören lässt: „Wir haben die Riesenchance, Boden gutzumachen im Keller. Wir können eine weitere Mannschaft da unten reinziehen, das muss am Freitag zu spüren sein. Zuletzt ist viel passiert in Berlin. Oft zeigen Mannschaften nach so einer Klatsche (Hertha BSC – 1. FC Köln 0:5 am vergangenen Samstag, anm. d. Red.) ja eine Trotzreaktion. Ganz egal, wir wollen jetzt unbedingt das erste Heimspiel des Jahres gewinnen.“
Im Kader der Hertha spielt seit Sommer 2019 auch ein bekanntes Gesicht der Düsseldorfer. Flügelspieler Dodi Lukebakio stand von 2018 bis 2019 bei der Fortuna unter Vertrag, machte 31 Spiele und erzielte zehn Tore. Hoffmann freut sich auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Mannschaftskollege: „Bei Dodo Lukebakio hätten sich alle gewünscht, dass er bleibt. Sicher hätte ihm das in seiner Entwicklung gutgetan. Unabhängig von seiner Qualität ist er ein toller Typ, total herzlich. Es war ein Riesenspaß mit ihm.“ Den Belgier zu stoppen wird nicht einfach, betont Hoffmann: „Das wird eine riesen Herausforderung. Dodi ist halt unberechenbar. Mit seinem Speed und seinem grandiosen linken Fuß ist er immer eine Waffe. Er ist nur zu bremsen, wenn man hinten ideal zusammenarbeitet und sich auf sein tempo einstellt.“
Hoffmann: „Wir interpretieren das Ganze etwas flexibler“
Fortunas neuer Trainer Uwe Rösler stellte taktisch einiges um und möchte, dass die Mannschaft aktiver und auch mutiger spielt. Für das Team und André Hoffmann selbst ist die Umstellung kein Problem, wie der 26-Jährige erzählt: „Meist ist es eine verkappte Dreierkette, weil links kein Innenverteidiger steht, sondern ein gelernter Außenverteidiger, also Markus Suttner oder Niko Gießelmann. Wir interpretieren das Ganze etwas flexibler in einem offensiveren Stil, das kommt der Mannschaft entgegen.“
Auf die Frage, ob dieses System nicht vor allem für Verteidiger riskanter sei, entgegnet Hoffmann: „Es ist einen Tick riskanter, ein paar Prozent mehr Aufmerksamkeit brauchst du schon als Verteidiger, weil hinter dir eine riesige freie Fläche entsteht. Vorher haben wir insgesamt defensiver gestanden, das hat sich ja auch über Jahre bestens bewährt. Jetzt sind wir aktiver, und das kommt den Typen, die wir in der Mannschaft haben, entgegen.“