Zweimal ist Florian Hartherz in seiner Karriere bereits der Sprung ins Oberhaus gelungen. 2014 stieg er mit Paderborn in die 1. Bundesliga auf. In diesem Sommer krönte sich Hartherz mit Arminia Bielefeld zum Zweitliga-Meister. Der Haken: beide Male spielte der Linksverteidiger bei seinen Klubs anschließend keine wirkliche Rolle mehr, weshalb der 27-Jährige mit der überschaubaren Erfahrung von 20 Erstligaspielen nach Düsseldorf kommt – und einen neuen Anlauf nehmen will.
War der junge Hartherz beim Aufstieg mit Paderborn noch Ergänzungsspieler, gehörte er in Bielefeld in der abgelaufenen Spielzeit unter Uwe Neuhaus zum unumstrittenen Stammpersonal. Doch obwohl der frühere Junioren-Nationalspieler in 30 Ligaspielen über 90 Minuten auf dem Feld stand, ließen ihn die Ostwestfalen am Saisonende ziehen.
„Arminia hatte zunächst kommuniziert, dass ich bleiben soll. Der Trainer wollte mich halten, dann kam aber Corona und in Jacob Laursen ein Neuzugang für meine Seite“, erklärt Harzherz im „kicker“-Interview. „Plötzlich hieß es, wenn Anderson Lucoqui nicht gehe, könne man mir nichts anbieten. Das Budget wurde wohl für andere andere Positionen benötigt.“
„Froh und glücklich“ sei Hartherz nun über den ablösefreien Wechsel zur Fortuna. „Jetzt müssen wir zusammenwachsen, vor allem in der Viererkette, in der ich spiele.“ Nach dem Aufstieg als Leistungsträger habe es zwar auch Interesse anderer Vereine gegeben, „ich wollte aber nicht lange pokern“, sondern gerade in Corona-Zeiten „lieber von Anfang an bei einer Mannschaft dabei sein. Fortuna hat viel Potenzial und eine Rückkehr in die Bundesliga ist in den nächsten Jahren nicht ganz unrealistisch.“
Denn auch wenn der Schritt zum Absteiger aus Düsseldorf auf den ersten Blick anderes vermuten lassen könnte: Die Beletage des deutschen Fußball ist „mein persönliches Ziel, ich bin mit 27 Jahren im besten Alter“, sagt Hartherz, der schon 2012 im Werder-Dress unter Thomas Schaaf sein Erstliga-Debüt feiern durfte. Aufgeben wird der gebürtige Offenbacher jedenfalls nicht. „Ich habe bewiesen, dass ich oben mitspielen kann, und hoffe, dass ich das auch noch mal erleben kann“ – in dem Wissen, dass die zweite Liga auch in diesem Jahr „schwer auszurechnen“ ist.
Bis 2022 hat er in Düsseldorf unterschrieben, wo man vom direkten Wiederaufstieg träumt. „Über unsere Ambitionen können wir sprechen, wenn wir eine gute Hinserie hingelegt haben. Es ergibt keinen Sinn, darüber zu diskutieren, wenn man die Leistung noch nicht gebracht hat“, so Hartherz. Fest stehe aber: „Klar wollen wir oben mitspielen, aber alles muss Schritt für Schritt passieren.“
Hartherz muss es wissen, ist er doch bereits „mit zwei kleineren Vereinen aufgestiegen und immer gut damit gefahren, demütig zu bleiben – obwohl wir ja über ein Jahr hinweg so dominant waren.“ Dass er bei seinem neuen Arbeitgeber auf viele Profis trifft, die einen Abstieg verdauen müssen, bringt den Abwehrmann nicht aus der Ruhe. „Ich komme mit einer anderen Positivität rein. Ich hatte einen Glücksmoment und sage: Wenn wir einen guten Job machen, kann es ein echt cooles Jahr für uns werden.“ Nicht auszuschließen, dass am Ende sein dritter Aufstieg steht – mitsamt gemeinsamer Fortsetzung in Liga eins.
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