Im Visier des FC Sevilla: Abstiegs-Klausel bei Düsseldorfs Karaman?
Wohl noch nie war Kenan Karaman in einer solch blendenden Verfassung wie in den letzten Wochen. Nach dem Restart hat der Stürmer bislang zwei Mal den gegnerischen Torwart bezwungen, der Fortuna damit überlebenswichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesichert und sein persönliches Formhoch bestätigt. An den vergangenen sechs Spieltagen traf Karaman insgesamt fünf Mal. Klubs aus Italien, der Türkei und Spanien haben die Fährte aufgenommen.
Karaman „war noch nie so gut“
„Ich glaube man kann sagen, dass ich noch nie so gut war. Ich habe die lange Pause während der Lungenentzündung genutzt, um sehr intensiv an mir zu arbeiten. Das zahlt sich jetzt aus“, zitiert der „Express“ den 26-Jährigen, der zwischen dem 9. und 22. Spieltag nicht eine Sekunde auf dem Platz gestanden hatte. Nun strotzt Karaman vor Selbstvertrauen. „Ich bin in Top-Form“, versichert er, und an den Klassenerhalt glaube er „zu 100 Prozent.“
Großes Interesse aus La Liga
Ihm selbst brachte man vor zwei Jahren in Hannover nicht ganz so viel Vertrauen entgegen. In der Aufstiegssaison 2016/17 wusste er mit sechs Toren und sechs Vorlagen im 96-Trikot zwar durchaus zu überzeugen. Doch im Folgejahr kam Karaman im Oberhaus fast nur noch zu Kurzeinsätzen und Hannover ließ ihn 2018 ablösefrei nach Düsseldorf gehen. Bei der Fortuna gehört der gebürtige Stuttgarter nun zu den Hoffnungsträgern, sein Vertrag läuft allerdings im nächsten Sommer aus.
Muss man sich in Düsseldorf also auch im Falle des Klassenerhalts mit Karamans vorzeitigem Abgang anfreunden? Wie der spanische Journalist Alejandro Sáez in seinem Blog schreibt, weckt die jüngste Entwicklung des türkischen Nationalspielers (zehn Länderspiele) auf jeden Fall Begehrlichkeiten. Neben Klubs aus der Serie A sollen Getafe und der FC Sevilla ein Auge auf Karaman geworfen haben. Laut Saéz haben sich beide Klubs bereits umfassend über den Angreifer informiert, darüber hinaus soll der Berater von Karaman ein gutes Verhältnis zu Sevillas Sportdirektor Monchi pflegen.
Auch Fenerbahce will Karaman
Gerade durch die coronabedingten wirtschaftlichen Einbußen müsse sich aktuell auch ein international renommierter Klub wie der dreifache Europa-League-Sieger aus Sevilla nach Alternativen umsehen. Karaman selbst würde wohl gerne nach Spanien wechseln, sein Marktwert beläuft sich auf zwei Millionen Euro. Zudem soll er die Fortuna im Falle des Abstiegs dank einer Klausel schon für eine Mio. Euro verlassen können. Das weiß man offenbar auch bei Fenerbahce Istanbul, das im Werben um Karaman zurzeit als größter Konkurrent der Andalusier gilt. Gerüchte über einen Transfer in die Süper Lig begleiten ihn seit Jahren, immerhin möchte er „eines Tages in der Türkei spielen.“
Zurzeit konzentriert sich der Umworbene aber voll und ganz auf die Mission Klassenerhalt. „Wir haben noch fünf Endspiele! Und in denen traue ich uns auch was gegen Leipzig und Dortmund zu. Wir haben gezeigt, dass wir fußballerisch mithalten können. Dafür bringt man uns Respekt entgegen.“