Marcel Sobottka – Bundesligakapitän statt Schalke-Bank
Noch vor drei Jahren war Marcel Sobottka ein junges Talent, welches den Weg aus der Knappenschmiede in den Profikader vom FC Schalke 04 machen sollte. Aufgrund mangelnder Spielzeit und lediglich Einsätzen in der Regionalliga entschied sich Sobottka jedoch 2015 für einen Wechsel zu Fortuna Düsseldorf. Seitdem erlebte der heute 24-Jährige eine erfolgreiche Zeit und reifte unter Coach Friedhelm Funkel zum Stammspieler. Im Interview mit der „Rheinischen Post“ sprach der aktuelle Fortuna-Kapitän über seinen Umweg in die erste Liga, sein Standing in der Mannschaft und den bisherigen Saisonverlauf.
Bundesliga war immer das Ziel
Der Schritt in die 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf zu gehen war riskant. Sein Plan war es immer in der Bundesliga aufzulaufen. Doch als damals 21-Jähriger wollte Sobottka einfach nur spielen: „Manchmal ist es besser, einen Schritt zurück zu machen, um dann zwei nach vorne zu gehen. In dem Alter, in dem ich war, war es einfach wichtig viele Spiele zu machen, anstatt nur auf der Bank zu sitzen.“
Sein Wechsel zahlte sich aus. In seiner ersten Saison bei der Fortuna betritt Sobottka 15 Zweitligapartien und entwickelte sich immer mehr zum Stammspieler im Defensiven Mittelfeld. Im Aufstiegsjahr waren es dann schon 28 Spiele und dazu drei Tore. Nun ist er mit seiner Fortuna in der ersten Liga angekommen. Sein Wunsch „sich mit den Besten in Deutschland messen zu können“ wurde war.
Plötzlich Fortuna-Kapitän
Augrund der Ausfälle von Oliver Fink und Adam Bodzek lief Sobottka in seinen ersten beiden Bundesligaspielen als Kapitän auf. Eine Rolle, die der junge Mittelfeldspieler nicht überbewerten will. „Das war für mich kein großes Thema. Klar ist es ein schönes Gefühl, dass ich die Binde tragen durfte, aber das ändert mein Standing in der Mannschaft nicht. Wir sind immer noch elf Spieler, von denen jeder etwas zu sagen hat und seine Stärken einbringen muss“, erklärte Sobottka.
Sobottka: „Das ist eben Bundesliga“
Bisher sprang für den Aufsteiger trotz aller Euphorie erst ein Punkt heraus. Spielerisch war man gegen Augsburg (1:2) und auch gegen Leipzig (1:1) nicht unterlegen. „Im ersten Spiel hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt. In Leipzig hätten wir gewinnen können“, analysierte Sobottka und stellte fest: „Wir wurden für unsere Fehler sofort bestraft – das ist eben Bundesliga.“ Man könne auch noch nicht behaupten, dass man in der Bundesliga angekommen sei. In den nächsten Spielen müsse man die Bundesligatauglichkeit unter Beweiß stellen.
Klassenerhalt wird Herausforderung
Das große Ziel Klassenerhalt ist nach dem durchschnittlichen Auftakt weiter im Fokus der Spieler. „Wir wissen: Wenn wir unsere Leistung abrufen, sind wir auf Augenhöhe und können mithalten. Mit Leidenschaft können wir viel wettmachen“, zeigt sich der Übergangskaptitän optimistisch. Im Spiel gegen Augsburg habe man gesehen, dass es direkt Gegentore gibt, wenn man einen kleinen Moment zurückfährt. Es gilt also weiter an die Leistungsgrenze zu gehen um den Klassenerhalt zu realisieren.