Mit Kevin Stöger musste Fortuna Düsseldorf die komplette Hinrunde den Ausfall eines unverzichtbaren Leistungsträgers kompensieren. Nach seinem im Mai letzten Jahres zugezogenen Kreuzbandriss waren die Teamkollegen gezwungen 19 Spiele auf die Zuspiele des Österreichers zu verzichten. Ein Szenario, dass ab der kommenden Saison ohnehin der Dauerzustand zu werden drohte. Doch ein Verbleib des eigentlich abwanderungswilligen Stöger scheint aktuell wieder realistisch zu sein.
In der Rückrunde hatte sich der Mittelfeldmann dann zurückgemeldet und in den jüngsten fünf Partien stets über 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Beim 2:0 in Freiburg steuerte Stöger gleich zu beiden Toren den Assist bei. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch längst klar, dass der Linksfuß Fortuna im Sommer verlassen möchte. Sein Vertrag läuft aus und aus seinen hohen Ambitionen macht er keinen Hehl.
„Natürlich will jeder in die Champions League. Und mit guter Leistung kommt man dahin. Wir werden sehen, wann ich da spiele. Ob – da bin ich mir sicher“, zitiert die „Bild“ eine unmittelbar vor dem Rückrundenstart im Januar getätigte Aussage Stögers. Sein Plan war es, ablösefrei zu wechseln. Als der Vorjahresaufsteiger kurz nach dem Kreuzbandriss seinen Vertrag verlängern wollte, blockte er ab. Die Gehaltsvorstellungen vonseiten Stögers und seinem Berater Karlheinz Förster sollen für die Fortuna darüber hinaus nicht realisierbar gewesen sein.
Seitdem gab es keine weitere Gespräche mehr. Der technisch versierte Dauerläufer fühlte sich zu Höherem berufen. Immerhin soll vor seiner Verletzung die AS Rom angeklopft haben. Mit 26 Jahren ist Stöger längst kein Talent mehr und hat erst 33 Erstligaspiele (drei Tore, zehn Vorlagen) vorzuweisen. Dem stehen 98 Partien im Unterhaus (neun Treffer, 16 Assist) gegenüber. Auch nach seinem Wechsel aus Bochum hatte er in Düsseldorf zunächst Anlaufschwierigkeiten, entwickelte sich aber immer mehr zum Taktgeber und will auf der Karriereleiter unbedingt noch weiter nach oben klettern.
Doch obwohl er ablösefrei zu haben wäre, hat sich durch Corona das Geschehen auf dem Transfermarkt derart gewandelt, dass man sich beim Tabellensechzehnten wieder echte Chancen auf einen Verbleib ausrechnen kann. „Wir versuchen alles, um ihn bei Fortuna zu halten“, hatte Sportvorstand Lutz Pfannenstiel bereits im Februar verlauten lassen. Von den Träumen des Spielgestalters lässt sich der 46-Jährige ohnehin nicht irritieren. „Kevin betont immer wieder, dass er aktuell nur ein Ziel hat: Den Klassenerhalt.“
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