Das war erneut ein katastrophaler Auftritt des HSV am Sonntag beim 1:1 in Düsseldorf. Das Spiel wirkte zu behäbig. Die Mannschaft brachte zu keinem Zeitpunkt die nötige Intensität auf den Platz. Torchancen waren Mangelware.
Seit vier Spielen warten die Hamburger nun bereits auf einen Sieg. In dieser Zeit wurde nur zwei Punkte geholt. Auswärts konnten die Rothosen sogar nur eines der letzten sieben Spiele gewinnen. Der HSV hat zwar noch ein Nachspiel am 5. April gegen Aue – aber selbst bei einem Sieg würde der Rückstand zu St. Pauli und Bremen bei sechs Punkten liegen. Ein fünftes Jahr Zweitligafußball droht.
Die HSV-Bosse scheinen sich einig zu sein und wollen mit Cheftrainer Walter weitermachen. Wichtig ist dem Vorstand allerdings, dass der Coach die Mannschaft erreicht und mit Power vorangeht. Damit dies gelingt, hat der 46-Jährige noch einige Baustellen zu beseitigen. Walter hat mit 38,5 % die niedrigste Siegquote aller Zweitliga-Trainer des HSV. Mit bisher 12 Unentschieden in 26 Spielen steigt man nicht auf.
Dazu fehlt den Hamburgern oft die offensive Durchschlagskraft, auch mangels Alternativen. Sonny Kittel befindet sich immer noch in einem Formtief. Nach sieben Torbeteiligungen in fünf Spielen hat der Offensivspieler seit drei Partien keinen Scorerpunkt mehr erzielen können – schon jetzt seine längste Durststrecke der laufenden Saison. Bakery Jatta und Faride Alidou sind die einzigen echten Flügelstürmer im Team. Hat einer von Ihnen einen schlechten Tag, wirkt sich das auf die Spielweise und das Ergebnis aus.
Zusätzlich fehlt der Mannschaft die nötige Konstanz. Nach den drei Siegen Ende Januar und Anfang Februar gegen St. Pauli, Darmstadt und Heidenheim konnte der HSV in keinem Spiel mehr vollständig überzeugen. Immerhin ist die Moral des Teams intakt. Als die Partie in Düsseldorf bereits verloren schien, drehte der Hamburger SV auf. Vier Torschüsse in der Nachspielzeit – solange nicht abgepfiffen ist, gibt die Mannschaft nicht auf.
Sport-Vorstand Jonas Boldt ist sich sicher: „Wenn du nach so einem schweren Spiel noch mal so zurückkommst, zeigt es den Charakter der Mannschaft. Es ist gerade keine einfache Phase, aber da werden wir uns wieder herauskämpfen.“ Daher soll es laut Boldt im Sommer auch keinen neuen Umbruch beim HSV geben, selbst wenn der Aufstieg nicht gelingen sollte. Bis jetzt sitzt der Trainer also noch fest im Sattel. Für wie lange? Das wird sich zeigen.
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