So langsam wird es mal wieder Zeit. Bereits seit fünf Spieltagen wartet der Hamburger SV auf seinen dritten Saisonsieg. Damit die Hanseaten nicht noch tiefer in der Tabelle abrutschen, soll es am Samstag beim Auswärtsspiel in Mainz endlich soweit sein. Doch auch in der Länderspielpause hatte man an der Elbe wiederholt mit Verletzungssorgen zu kämpfen – und muss jetzt auch noch einen getrübten Stürmerstar wieder aufheitern.
Für den HSV war das Spiel gegen Werder Bremen eine Partie, die Hoffnung auf Besserung gemacht hat. So kommunizierten es zumindest die Hamburger Verantwortlichen. “Ich habe innerhalb meines Team keine Angst feststellen können”, sagt zum Beispiel Trainer Markus Gisdol. Obwohl die Rothosen nun schon seit fünf Spielen kein einziges Tor geschossen hat, ist der 48-Jährige guter Dinge. “Gegen Bremen ist die Mannschaft gut aufgetreten. Wir versuchen, uns jetzt auf unsere Arbeit zu konzentrieren”, sagt Gisdol. Mit Mainz wartet nun eine Mannschaft auf den HSV, die mit der gleichen Punktzahl, aber mehr erzielten Treffern knapp vor den Hamburgern in der Tabelle steht. “Die Mainzer haben Zuhause eine besondere Qualität. Wir müssen davor gewarnt sein, dass wir forsch und aggressiv unter Druck gesetzt werden”, erklärte Gisdol auf der Pressekonferenz vor der Partie. Das letzte Spiel in Mainz verlor der HSV im Dezember 2016 nach einer 1:0-Führung noch mit 1:3.
Probleme gibt es beim HSV derweil vor allem mit der hohen Anzahl an verletzten Spielern. Die Langzeitverletzten Rick van Drongelenen und Filip Kostic konnten wieder mit dem Team trainieren und Trainer Markus Gisdol macht Hoffnung auf eine Rückkehr: „Ich denke, für den Kader sieht es gut aus.“ André Hahn und Nachwuchsspieler Tatsuya Ito, der gegen Bremen mit einer belebenden Vorstellung überzeugt hat, kämpften unter der Woche mit einer hartnäckigen Grippe. Auch Bjarne Thoelke, der mit einem Innenbandriss schon seit über zwei Monaten ausfällt, wird – ebenso wie Nicolai Müller mit seinem Kreuzbandriss – erst einmal keine Option sein. Zudem wird Gisdol gezwungen sein, in der Verteidigung personelle Veränderungen vorzunehmen. Kyriakos Papadopoulos ist durch seine fünfte Gelbe Karte für das kommende Spiel gesperrt. Außerdem wird wohl Mittelfeldspieler Sejad Salihovic (Fleischwunde) den Norddeutschen nicht zur Verfügung stehen. „Da bin ich schon skeptisch, was das Wochenende angeht“, so Markus Gisdol.
Unklar ist, ob Gotoku Sakai (Japan) und Bobby Wood (USA) nach ihren Länderspielreisen am Samstag bereits wieder in der Startelf stehen werden. Vor allem Wood, der mit seiner Nationalmannschaft am Mittwoch endgültig in der WM-Qualifikation scheiterte, wird wohl mentale Aufbauhilfe benötigen. “Die Nationalmannschaft ist etwas anderes als der Verein. Das muss Bobby einfach abschütteln. Wir werden uns mit ihm aber in Ruhe unterhalten”, sagt Trainer Gisdol, der in der Offensive auf Woods Können angewiesen ist.
Freuen tut sich der Trainer dagegen auf ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Der langjährige HSV-Torwart René Adler hütet mittlerweile das Tor des Gegners aus Mainz und hat in seiner letzten Saison bei den Hamburger auch Markus Gisdol als Tr1ainer kennenlernen dürfen. “Wenn wir weiter eifrig arbetiten, wird der Knoten platzen. Vielleicht kann der Torfluch ja gegen unseren Ex-Torwart verfliegen”, sagt Gisdol. Auch er weiß, dass es mit dem Gewinnen so langsam mal wieder Zeit wird.
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