Es wird wohl wieder eine Wetterschlacht im Volksparkstadion geben, wenn der Hamburger SV im Rahmen der englischen Wochen am Dienstagabend auf Eintracht Frankfurt trifft. Wie schon am vergangenen Wochenende ist jede Menge Neuschnee angekündigt – 15 Zentimeter sollen es im Laufe des Tages immerhin werden. Damit die Hanseaten nicht weiterhin dem Tabellenmittelfeld der Bundesliga hinterherschauen, muss gegen die Hessen unbedingt ein Sieg her. Doch die reisen mit großem Selbstbewusstsein aus den letzten Auswärtsspielen an die Elbe.
Für den HSV ist das Spiel gegen die Frankfurt Eintracht bereits das zweite Heimspiel innerhalb von vier Tagen. Gegen den VfL Wolfsburg reichte es am Samstag nur zu einem 0:0, bei dem allerdings einzig das entscheidende Tor gefehlt hat. Über die vollen 90 Minuten hatten die Rothosen die Gäste aus Niedersachen im Griff. „Wir waren hinten stabil und vorn dominant. Deshalb war es ein gutes Spiel, an dem uns nur das Ergebnis stört. Uns fehlte die Effektivität“, sagte HSV-Trainer Gisdol über die Partie, welche allerdings auch vom massiven Schneegestöber beeinträchtigt wurde.
Überzeugen konnte der HSV in den letzten Wochen vor allem mit einer guten Defensive. In den letzten sechs Spielen hat die Mannschaft von Trainer Gisdol lediglich ein Gegentor aus dem Spiel heraus kassiert. In der Offensive fehlt dagegen einiges an Präzision. Eigene Angriffe werden bis vor den Strafraum gut kombiniert, können dann aber nicht vollendet werden. „Uns erwartet am Dienstag ein schwieriges Spiel, in dem Geduld gefragt sein wird“, sagt Gisdol und warnt zugleich vor der Kompaktheit des Gegners. „Frankfurt lässt hinten fast nichts zu.“ Geschont wird gegen die Hessen voraussichtlich Tatsuya Ito, der gegen Wolfsburg ein starkes Spiel gemacht hat und vom Ex-Frankfurter Luca Waldschmidt oder André Hahn ersetzt werden könnte. Im Defensiven Mittelfeld wird wohl Kapitän Gotoku Sakai wieder für den Brasilianer Walace in die Startelf rücken.
Eintracht-Trainer Niko Kovac hat zu Hamburg eine emotionale und ganz persönliche Verbindung. Von 1999 bis 2000 spielte der Kroate in der Hansestadt für den HSV. „Ich verbinde sehr viele schöne Ereignisse mit Hamburg. Die Geburt meiner Tochter oder auch das Wiedersehen jetzt mit Heribert Bruchhagen. Ich hatte selbst eine tolle Zeit beim HSV“, sagte Kovac auf der Pressekonferenz vor dem Spieltag. Recht heimlich hat sich Eintracht Frankfurt derweil in dieser Saison bei Auswärtsspielen zu einer echten Spitzenmannschaft entwickelt. Insgesamt vier Siege konnte man in dieser Spielzeit schon in der Fremde holen.
In Hamburg soll nun der nächste Schritt folgen. „Der HSV hat eine sehr laufstarke, kampfstarke Mannschaft und sich schon in den letzten Wochen sehr stark präsentiert. Deshalb brauchen wir dort frische Kräfte. Wer nicht frisch ist, der spielt nicht“, sagt Kovac. Verzichten muss der Eintracht-Trainer dabei allerdings weiterhin auf Makoto Hasebe, der unter einem grippalen Infekt leidet und deshalb auch schon das Heimspiel gegen den FC Bayern München (0:1) verpasst hat. Auch Hasebes japanischer Landsmann Daichi Kamada wird mit ähnlichen Beschwerden in Hamburg wahrscheinlich ausfallen.
Hamburger SV: Mathenia – Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj, Douglas Santos – Jung, Sakai – Hahn, Hunt, Kostic – Arp
Eintracht Frankfurt: Hradecky – Salcedo, Abraham, Falette – M. Wolf, K.-P. Boateng, Fernandes, Willems – Barkok, Rebic – Haller
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