Als Simon Terodde „seinen“ 1. FC Köln am vergangenen Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit zum Derbysieg köpfte, war die Welt vermutlich für alle FC-Anhänger in Ordnung. Die Euphorie über den Sieg in einem engen Spiel, in dem die Geißböcke eher mit Kampfgeist als mit spielerischer Klasse überzeugten, war stärker als die realistische Wahrnehmung der sportlichen Situation. Denn nach wie vor stehen in Kölner mit erst neun Zählern am Tabellenende, auf den rettenden 16. Platz sind es sieben Punkte Abstand.
Nur geringfügig besser geht es der Mannschaft des Hamburger SV. 15 Punkte hat der Bundesliga-Dino bisher gesammelt und rangiert damit auf Platz 17. Aus den letzten fünf Partien konnten die Hanseaten lediglich zwei Punkte mitnehmen. Der letzte Sieg gelang am 13. Spieltag beim überzeugenden 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Für eine hochklassige Partie zwischen beiden Teams sind das keine guten Vorzeichen. Der 1. FC Köln stellt mit 12 Toren die schwächste Offensive der Liga, immerhin gelangen in den vergangenen beiden Spielen gegen Wolfsburg (1:0) und Mönchengladbach (2:1) drei Tore und sechs Punkte. Das Spiel gegen den direkten Konkurrenten im Keller dürfte den Kölner gerade recht kommen. Denn mit einem Sieg rückt man bis auf drei Punkte an die Hamburger heran, sodass der Klassenerhalt wieder halbwegs greifbar erscheint.
Beim HSV dürfte die Stimmung schlechter sein. Auch wenn man nur einen Punkt Rückstand auf den Relegationsrang hat, die vergangenen Auftritte machen nicht gerade Mut, dass sich bald etwas verbessert. Beim 0:1 gegen den FC Augsburg am 18. Spieltag war die Offensivabteilung derart harmlos, dass von Angriffsbemühungen kaum die Rede sein konnte. Seit dem guten Auftritt gegen Hoffenheim (3:0) konnte die Mannschaft von Markus Gisdol lediglich im Spiel gegen Wolfsburg überzeugen, wo allerdings trotz zahlreicher Chancen kein Tor gelingen wollte.
Fehlen wird den Hamburgern beim Krisengipfel weiterhin Lichtblick Fiete Arp. Der erst kürzlich volljährig gewordene Offensivspieler muss wohl wegen einer Erkältung passen. Ebenso nicht für den HSV auflaufen werden die länger verletzten Albin Ekdal und Nicolai Müller. Auch Sorgenkind Walace, der offen kommuniziert hat nicht mehr für die Rothosen spielen zu wollen, steht nicht im Kader.
FC-Coach Stefan Ruthenbeck muss nach wie vor auf die Flügelspieler Leonardo Bittencourt und Marcel Risse verzichten, die bereits länger fehlen. Auch Jhon Córdoba und Jannes Horn sind noch nicht wieder fit für die Partie. In der Offensive aber kann der 45-Jährige auf Derby-Held Terodde und Oldie Claudio Pizarro setzen.
Hamburger SV: Pollersbeck – Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj, D. Santos – Sakai, Jung – Hahn, Hunt, Kostic – Wood
1. FC Köln: T. Horn – Sörensen, Jorge Meré, Heintz, J. Hector – Koziello, Höger – Klünter, Jojic – Zoller, Terodde
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