Die Vorzeichen vor der Partie des Hamburger SV gegen Bayer 04 Leverkusen könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Hanseaten stellen die schlechteste Mannschaft der Rückrunde, haben seit neun Spielen nicht mehr gewonnen hat und befinden sich mit lediglich 17 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die Werkself hingegen ist seit acht Partien ungeschlagen und befindet sich mit 35 Punkten auf Platz 5, in Schlagdistanz zu den vorderen Plätzen. Dennoch könnte vor allem eine Statistik der Mannschaft von Bernd Hollerbach Mut machen.
Nach zwei Unentschieden und einer Niederlage in den ersten drei Partien unter Bernd Hollerbach will der HSV endlich den ersten Rückrunden-Sieg einfahren. „Wir sind stabiler geworden und haben in jedem Spiel unsere Möglichkeiten. Wir wissen, dass wir uns im letzten Drittel verbessern müssen und daran arbeiten wir die ganze Woche“, sieht Hollerbach dennoch Positives in den vergangenen Auftritten und den Trainingsleistungen seiner Mannschaft.
Für das Spiel gegen Leverkusen erwartet der 48-Jährige „ein Spiel, das von der Aggressivität lebt. Wir müssen mit unserem Publikum den Gegner stellen und uns ins Spiel hineinbeißen. Dann müssen wir über die Aggressivität und Zweikämpfe nach vorn spielen.“ Dabei kann der Trainer auch auf Kyriakos Papadopoulos zurückgreifen, der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat. Albin Ekdal hingegen wird aufgrund von Sprunggelenksproblemen fehlen.
Die Statistik der letzten Jahre spricht dabei für die Rothosen. Seit vier Spielen ist man zuhause gegen Bayer 04 ungeschlagen. In den Spielzeiten 2013/14 (2:1), 2014/15 (1:0) und 2016/17 (1:0) holten die Hamburger jeweils einen Sieg. Auch in der Saison 2015/16 kamen die Leverkusener nicht über ein 0:0 hinaus. Damit blieben die Gäste insgesamt dreimal ohne eigenen Treffer an der Elbe.
Auch Hollerbachs Gegenüber stellt sich auf einen extrem aggressiven Gegner ein. „Abstiegskampf erfordert eben besondere Mittel. Die Hamburger werden an der Grenze des Erlaubten spielen, da bin ich mir sicher“, sagte Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz an Freitagmittag. Dennoch werde man „versuchen zu gewinnen, das ist ganz klar unser Ziel“, so der 46-Jährige. Er erwarte von seiner Mannschaft, dass sie „100 Prozent vom Leistungsvermögen“ abruft.
Personell wird man dabei bis auf den verletzten Lars Bender (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) aus dem Vollen schöpfen können. Auch Kai Havertz, der sich unter der Woche einer Zahnbehandlung unterziehen musste, wird wahrscheinlich mit nach Hamburg reisen. „Er wird zumindest teilweise am Abschlusstraining teilnehmen können. Unsere Ärzte sind optimistisch, dass wir ihn mitnehmen und morgen einsetzen können“, so Herrlich.
Während auf Seiten der Hanseaten der Grieche Papadopoulos auf seinen Ex-Klub trifft, ist es auch für Jonathan Tah eine Rückkehr in seine Geburtsstadt. Über das das Duell mit seinem Ex-Verein sagt der Innenverteidiger: „Das wird ein Kampfspiel. Ich glaube, dass wir zunächst über die Mentalität und Bereitschaft gehen müssen, das spielerische Element wird sich dann von alleine ergeben.“
Hamburger SV: Mathenia – Mavraj, Papadopoulos, van Drongelen, Sakai, Santos – Jung, Walace, Hunt – Wood, Kostic
Bayer Leverkusen: Leno – Tah, S. Bender, Wendell – Brandt, Baumgartlinger, Aranguiz, Bailey – Havertz, Alario, Volland
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