Nach zwei Siegen zum Saisonbeginn wartet der Hamburger SV seit nunmehr acht Spielen auf einen Dreier. Damit gegen den VfB Stuttgart die Wende geschafft wird, will HSV-Trainer Markus Gisdol auf die Jungspunde im Kader setzen. Schon nach der 1:2-Niederlage am letzten Spieltag gegen Hertha BSC Berlin kündigte der 48-Jährige Veränderungen im Kader an und räumte dem Hamburger Nachwuchs Chancen ein.
„Ich bin verantwortlich, dessen bin ich mir bewusst. Ich will und werde mich nicht wegducken“, sagte er nach dem verlorenen Spiel in der Hauptstadt. Er sprach auch über das Vertrauen zu seinen Spielern und forderte, dass das Vertrauen zurückgezahlt werde und etwas kommen müsse – möglicherweise zu spät für einige im Team. Gut möglich, dass gerade die formschwachen Offensivspieler Bobby Wood und André Hahn (beide jeweils mit nur einem Tor in der aktuellen Spielzeit) in der kommenden Partie von der Bank aus zusehen müssen. Denn es sind die jungen Spieler, die im Training und in den Spielen überzeugen.
Gegen die Berliner wurden Tatsuya Ito (20) und Jann-Fiete Arp (17) eingewechselt. Beide setzten auf Anhieb mehr Impulse. Arp erzielte sogar seinen ersten Bundesliga-Treffer und machte es in der Schlussphase spannend. Auch der Niederländer Rick van Drongelen (18) kann mit einem Startelf-Einsatz gegen den VfB rechnen und Mergim Mavraj auf die Bank verdrängen. Vasilije Janjicic (19) klopft zwar an der Tür, doch nach seiner Virus-Erkrankung fehlen ihm noch einige Prozent, sodass wohl wieder Albin Ekdal starten wird.
Auf der Gegenseite gibt es weniger Probleme. Nach dem Aufstieg steht der VfB Stuttgart momentan auf dem zwölften Tabellenplatz mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, den wiederum der kommende Gegner belegt. Die aktuelle Saison ist geprägt von einem Auf und Ab. Noch kriegen die Schwaben keine Konstanz in ihre Ergebnisse und ihr Spiel. Mut macht jedoch, dass das Sturm-Duo, bestehend aus Daniel Ginczek und Simon Terodde, in den letzten zwei Pflichtspielen (3:1 beim 1. FC Kaiserslautern im Pokal und 3:0 beim SC Freiburg in der Liga) jeweils doppelt erfolgreich war.
Für Hannes Wolf stellt sich im Spiel gegen den Bundesliga-Dino die Frage, welchen Spieler er anstelle des gelbgesperrten Santiago Ascacibar in die Startelf beruft. Optionen hierfür sind Orel Mangala, bei dem aber noch ein Fragezeichen wegen einer Muskelverhärtung steht, Ebenezer Ofori, Anto Grgic sowie Ex-Hamburger Dennis Aogo. Dagegen steht außer Frage, dass der junge Berkay Özcan nach seinem ersten Einsatz in dieser Saison über die volle Distanz voraussichtlich wieder in der Startelf stehen wird. Somit erhält er von Trainer Wolf erneut die Möglichkeit, sich zu zeigen. Bereits nach seiner guten Leistung gegen den SCF lobte der Fussballlehrer den 19-Jährigen: „Jeder Spieler, der nicht spielt, leidet. Damit umzugehen und sich es trotzdem zu erarbeiten, so ein Spiel machen zu können, das ist bemerkenswert.“
Hamburger SV: Mathenia – Diekmeier, Papadopoulos, van Drongelen, Douglas Santos – Ekdal, Sakai – Kostic, Hunt, Ito – Arp
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Mangala, Burnic – Asano, Akolo, Özcan, Ginczek
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