Julian Pollersbeck erlebte vergangenen Spieltag seinen Tiefpunkt in seiner noch jungen HSV-Zeit. Der 23-Jährige war gegen Schalke 04 nicht im Aufgebot. Nach der scharfen Kritik von Gerald Ehrmann bezieht nun Hamburgs Sportdirektor Jens Todt Stellung zur Situation des Schlussmanns.
Julian Pollersbeck wird in Hamburg immer wieder mangelnde Motivation vorgeworfen. Dies kennt sein ehemaliger Torwarttrainer Gerald Ehrmann aus seiner Zusammenarbeit mit dem 23-Jährigen. „Ich habe kein Mitleid mit Julian, weil ich ihn kenne. Er denkt, er habe es nicht nötig. Er ist zu bequem und hat sehr wenig Eigenantrieb. Julian fehlt es an Selbstkritik. Du musst ihn zu seinem Glück zwingen“, so der 58-Jährige gegenüber „SPORT1„. Dass Julian Pollersbeck die Anlagen dazu hat, ein sehr guter Torhüter zu werden, weiß auch Ehrmann. „Wenn Julian richtig hart trainiert, dann ist das alles in Ordnung, von der Körpergröße her und fußballerisch. Aber man muss ihm zwei Mal die Woche den Arsch aufreißen, weil er von sich aus nichts macht. Wenn man so verantwortungslos mit seinem Job umgeht, ist das traurig“, kritisert Ehrmann seinen ehemaligen Schützling.
Auch Pollersbecks Lebenswandel ist für Ehrmann ein Grund für den Absturz. „Ich habe gehört, dass er in Hamburg um die Häuser ziehen soll. Wenn das bei mir passiert wäre, dann hätte er am nächsten Tag so trainiert, dass er dafür zu müde gewesen wäre.“
Nun gibt es allerdings Rückendeckung von HSV-Sportchef Jens Todt. „Es gibt von uns keinen Tadel, dass sich Julian unprofessionell verhalten würde“, sagte Todt dem „Abendblatt„. Gegenüber der „Bild“ gab Todt zu Protokoll, dass „Julian an seiner Physis arbeitet. Grundsätzlich ist er auf einem guten Weg.“ Richtig zufrieden mit der Situation in Hamburg ist aber auch Pollersbecks Berater Roman Rummenigge nicht. „Wir werden uns sehr genau anschauen, wie es in den kommenden Wochen mit Julian weitergeht“, äu0erte sich der Sohn von Karl-Heinz Rummenigge gegenüber „Abendblatt“. Ob Pollersbeck den Hamburger SV möglicherweise bereits wieder verlässt, gab es auf „SPORT1“-Anfrage keine Reaktion.
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