Beim Debüt von Bernd Hollerbach im heimischen Volksparkstadion sah es lange so aus, als könnte Hannover 96 das „kleine“ Nordderby für sich entscheiden. Eine Unachtsamkeit der Niedersachsen zum Ende der Partie führte jedoch dazu, dass der Hamburger SV in Person von Filip Kostic sich doch noch einen Punkt sichern konnte.
Die Anfangsphase begann recht unspektakulär. Die Rothosen agierten erneut mit einer Fünferkette in der Defensive, machten so die Räume für die 96er schnell zu. Die erste Möglichkeit in der Partie hatte dann Douglas Santos nach rund 13 Minuten, als der Brasilianer einen kleinen Sololauf bis zur Sechzehnerkante startete, seinen Abschluss aber in den Armen von Hannover-Keeper Philipp Tschauner platzierte. Vier Minuten später war es dann Aaron Hunt, der sein Glück aus ähnlicher Position versuchte – die Kugel allerdings über den Kasten hämmerte (17.). Bis auf Ballbesitz kam von den Gästen aus Hannover nicht wirklich viel, auch die nächste Chance gehörte dem HSV. Douglas Santos schlug eine Flanke auf den ersten Pfosten, wo Bobby Wood nur knapp den Einschlag verpasste (30.). Jubeln konnten dann die Gäste, sieben Minuten später auf der anderen Seite.
Nach einem in den Rückraum geklärten Eckball stand Fossum goldrichtig und nahm die Kugel direkt. Der Ball schlug im linken unteren Eck ein, die Führung für 96 (37.). Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann aber erneut dem HSV. Erst war es Bobby Wood, der einen Hunt-Pass nicht im 96-Kasten unterbringen konnte, ehe Filip Kostic im Hannover-Strafraum – nach einem Zweikampf mit Salif Sané – zu Boden ging. Nach Rücksprache mit Video-Referee Dr. Jochen Drees entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann aber auf Weiterspielen. Die Stimmung blieb auch beim Pausenpfiff hitzig. Rick van Drongelen und Salif Sané gerieten dabei aneinander, mussten von den eigenen Leuten getrennt werden. Anschließend ging es für beide Teams in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann mit einem Wechsel: Tatsuya Ito ersetzte Dennis Diekmeier bei den Rothosen. Die erste Chance gehörte dann aber den Gästen aus Hannover. Julian Korb flankte von der rechten Außenbahn, Douglas Santos fälschte auf den eigenen Kasten ab. Doch Christian Mathenia blieb wachsam und entschärfte die Kugel (48.). Die Breitenreiter-Equipe hatte nun Blut geleckt. Sakai machte den Weg, nach einem fatalen Patzer, für Ihlas Bebou frei, dem im Eins gegen Eins mit Christian Mathenia aber die Nerven versagten (51.). Auch die Einwechslung von Jann-Fiete Arp brachte den Hanseaten kaum mehr Schwung. Lediglich Bobby Wood köpfte nach 72 Minuten noch einmal auf den 96-Kasten – ohne das Philipp Tschauner eingreifen brauchte.
Als sich im Volkspark schon alle auf eine Niederlage eingestellt hatten, kam der HSV dann aber doch noch einmal zurück. Nach einem Freistoß von Sejad Salihovic segelte der Ball durch den Strafraum bis zum zweiten Pfosten. Dort wartete Filip Kostic und knallte den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß unter die Latte (86.). Danach entwickelte sich noch einmal ein offener Schlagabtausch, in der beide Teams jedoch nicht zu zwingenden Chancen kamen. In der Nachspielzeit hatte Hannover dann noch einmal die Möglichkeit zur Entscheidung. Zuerst stoppte Kyriakos Papadopoulos einen 96er-Angriff durch ein Foul an der Strafraumkante, für das der Grieche mit Gelb-Rot vom Platz musste (94.). Den anschließenden Freistoß setzte Iver Fossum jedoch über den Querbalken. Danach pfiff Sascha Stegemann die Partie ab.
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