Klaus-Michael Kühne hat (mal wieder) genug vom Hamburger SV. “Für mich ist jetzt erst mal Schluss”, sagte er in einem Interview mit dem ‘Handelsblatt’. Der 80-Jährige, der sowohl Fan als auch Investor ist, ist enttäuscht, dass sein Engagement nicht mit sportlichem Erfolg belohnt wird. Deshalb sollen seine Zahlungen jetzt ein Ende haben. Das Kühne sich an seine Versprechungen hält, ist jedoch unwahrscheinlich.
60 Millionen Euro hat Klaus-Michael Kühne nach eigenen Angaben in den letzten Jahren in den HSV investiert. Er unterstützte die Verantwortlichen bei Transfers, kaufte die Namensrechte des Volksparkstadions und stopfte große Finanzlöcher. Dass die Verantwortlichen trotz seines Geldes weiterhin keine Erfolge vorweisen können, beschäftigt Kühne sehr. “Ist doch klar, dass man da mal unruhig wird, wenn man so viel Geld investiert wie ich”, sagt der Milliardär.
An seinem Einsatz ist zu erkennen, dass der HSV für Klaus-Michael Kühne große Bedeutung hat. Das sieht auch Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender der Hamburger, so. „Der Verein ist ihm eine Herzensangelegenheit“, sagt der 69-Jährige, der im Dezember 2016 die Nachfolge vom geschassten Dietmar Beiersdorfer angetreten hat. Geht es nach Bruchhagen, sind Kühnes neueste Aussagen nicht zwingend das Ende der Zusammenarbeit: „Es gibt keinen Anhaltspunkt, dass das Verhältnis zwischen Kühne und dem HSV behaftet ist, das Gegenteil ist richtig.” Schon oft hat Kühne in der Presse verkündet, dem HSV nicht mehr helfen zu wollen. Daran gehalten hat er sich bisher nie.
In Hamburg ist es kein Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen Vorstand und Kühne längst nicht mehr so gut ist, wie es noch zu Beiersdorfers Zeiten der Fall war. Heribert Bruchhagen würde gerne auf die Hilfe des Milliardärs verzichten. Doch der Vorstandsvorsitzende weiß auch, dass der HSV aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage bei größeren Transfers und Investitionen weiterhin auf fremdes Geld angewiesen ist. Vollständig wird sich Kühne sowieso nicht aus dem Umfeld des HSV zurückziehen. Zu Trainer Markus Gisdol hat der Milliardär regelmäßig Kontakt, beide schreiben sich E-Mails. Mit Bruchhagen spricht Kühne – trotz der neuen Entwicklungen – regelmäßig. Zudem hat Kühne durch seine Investitionen beim HSV insgesamt 17 Prozent der Anteile der HSV Fußball AG erworben.
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