Nach Anklage: Hamburger SV greift gegen zwei Profis durch
Der Hamburger SV hat gegen seine Spieler Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis nach einem Autounfall „empfindliche Geldstrafen“ verhängt. Das bestätigte der Zweitligist am Mittwochvormittag. Gegen beide Profis besteht der Verdacht des illegalen Autorennens.
Hamburger SV sanktioniert Spieler
Medienberichten und Polizeiangaben zufolge sollen zwei Sportwagen mit stark erhöhter Geschwindigkeit am Hamburger Hafen entlang gerast sein. Dompé war laut Klubangaben „direkt verwickelt“ und soll hinter dem Steuer eines BMW gesessen haben, Mickelbrencis saß „als Beifahrer eines anderen Fahrzeugs [Mercedes] in der Nähe.“ Der BMW kam in der Nähe des Fischmarkts von der Straße ab und fuhr in eine Bushaltestelle. Anschließend sei der Fahrer in den Mercedes gestiegen, der vom Unfallort flüchtete.
Ermittlungen „wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens und unerlaubten Entfernens vom Unfallort“ laufen, wie die Polizei gegenüber „SID“ bestätigte. Die beiden Franzosen nahmen am Mittwoch nicht am Mannschaftstraining der Hanseaten teil.
„Wir haben mit Jean-Luc und William gesprochen und beiden unmissverständlich gesagt, dass wir ihr Verhalten für absolut verantwortungslos halten und sie eine entsprechende Sanktion in Form einer empfindlichen Geldstrafe erwartet“, sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Dompé leicht verletzt
Die Polizei überprüfte die auf Dompé gemeldete Adresse des BMW-Fahrers. Der 27-Jährige wurde mit einer leichten Handverletzung vorgefunden. Laut „Hamburger Abendblatt“ versicherte er aber, dass es sich nicht um ein illegales Autorennen gehandelt habe. Wegen Nässe habe er die Kontrolle über seinen Wagen verloren und verließ den Unfallort unter Schock.
Der Linksaußen entschuldigte sich und räumte Fehler ein: „Ich bin meiner Verantwortung in dieser Situation nicht gerecht geworden. Das tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich dafür bei meinem Team und auch beim HSV und seinen Fans, die sicherlich ein anderes Verhalten von einem Kollegen und Spieler der Profimannschaft erwarten dürfen.“
„Wir haben einen schlimmen Fehler gemacht, weil wir vor Ort hätten bleiben müssen. Wir können uns nur in aller Form entschuldigen und müssen nun die Konsequenzen verantworten“, schrieben beide Spieler in einer Mitteilung.
Genaues Strafmaß noch unklar
Das genaue Strafmaß des Klubs soll auch anhand der Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen festgelegt werden. Beide Fahrzeuge wurden für diese sichergestellt. Boldt betonte, „dass wir einen deutlichen Lerneffekt bei beiden Spielern erwarten. Wir sind sehr froh, dass es zu keinem Personenschaden gekommen ist und sich niemand ernsthaft verletzt hat. Beide sollten schleunigst aus ihren Fehlern lernen und müssen diese verantworten.“
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