Sprungbrett Lübeck: Pierre-Michel Lasogga und der weite Weg zurück
Nach seinem Abgang beim katarischen Klub Al-Khor SC ist Pierre-Michel Lasogga mittlerweile seit mehr als einem halben Jahr vereinslos. Nun macht der ehemalige Stürmer vom Hamburger SV den ersten Schritt auf dem Weg zu seiner Rückkehr in den deutschen Profifußball. Beim Regionalligisten VfB Lübeck ist der 31-Jährige auf unbestimmte Zeit Trainingsgast.
Lasogga soll in Lübeck die „Trainingsqualität anheben“
Nach seiner ersten Einheit bei den Norddeutschen zeigte sich der Angreifer, der die Erfahrung von 128 Bundesliga-Spielen mitbringt, zufrieden. „Ich bin froh über die Möglichkeit, mein Feuer aufrechtzuerhalten. Nur weil man länger kein Punktspiel absolviert hat oder länger keinen Vertrag mehr hatte, heißt das ja nicht, dass man seinen Ehrgeiz verliert“, sagte Lasogga der ‚Hamburger Morgenpost‘.
In den regulären Spielbetrieb wird der Torjäger in dieser Saison aber nicht mehr eingreifen können. Die Registrierungsfrist ist bereits mit dem Ende der Wintertransferperiode abgelaufen. Lübeck-Sportvorstand Sebastian Harms fasst die Idee hinter dem Lasogga-Engagement als Trainingsspieler gegenüber ‚HL-Sports‘ folgendermaßen zusammen: „Wir haben uns mit ihm ausgetauscht darüber, dass wir uns gegenseitig helfen können, damit dass er unsere Trainingsqualität anhebt, er die Möglichkeit hat, sich fit zu halten.“
Vorbild Himmelmann
Eine Festverpflichtung des Ex-Hamburgers zur kommenden Spielzeit steht derzeit nicht im Raum. Auch wenn der VfB Lübeck die Regionalliga Nord derzeit anführt und den Aufstieg in die 3. Liga im Visier hat, spekuliert Lasogga mittelfristig wohl auch eher auf die Rückkehr in Liga eins oder zwei. Schon im Januar hatte er sich im ‚Abendblatt‘-Podcast ‚HSV – wir müssen reden‘ selbst bei seinem Ex-Klub von der Elbe ins Gespräch gebracht und gleichzeitig ein vorzeitiges Karriereende ausgeschlossen.
Dass der Weg aus der Vereinslosigkeit zurück ins Unterhaus funktionieren kann, beweist das Beispiel Robin Himmelmann. Der Ex-Torwart vom FC St. Pauli hielt sich im vergangenen Herbst ebenfalls in Lübeck fit. Im Januar heuerte er dann beim Zweitligisten Holstein Kiel an, für den der seitdem drei Pflichtspiele bestritt.
Karriereknick in Katar
Klar ist aber auch, dass Lasogga noch einen weiten Weg vor sich hat. Dass der ehemalige U21-Nationalspieler einen gewissen Torinstinkt mitbringt, ist hinlänglich bekannt. Die drei Jahre, die er in der Qatar Stars League verbrachte, verliefen für ihn allerdings alles andere als positiv. In seinem ersten Jahr beim Al-Arabi SC kam Lasogga immerhin noch auf 20 Einsätze, in denen er zwölf Torbeteiligungen verzeichnete.
Nach seinem Wechsel zum Al-Khor SC kamen in den folgenden beiden Spielzeiten aber nur noch elf Pflichtspieleinsätze dazu. Durch seinen enttäuschenden Abstecher in den Wüstenstaat hat Lasogga seinen Kredit aus vergangenen Tagen verspielt. Sein Image wird er nun Schritt für Schritt wieder aufpolieren müssen.
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