Nein, lassen wir das mit der „besten 2. Liga aller Zeiten“. Diesen Begriff hören wir in jedem Sommer. Dass die 2. Bundesliga hochkarätig besetzt ist, das wissen wir. Auch wissen wir, dass sie im Vorjahr am 22. Spieltag (18. Februar 2024) mit 284.643 Fans in den 9 Stadien (Berlin, Elversberg, Hannover, Karlsruhe, Nürnberg, Paderborn, Rostock, Schalke und St. Pauli) die 1. Bundesliga in der Zuschauergunst (261.099 Besucher) überholte.
Was wir ebenfalls wissen: Die 2. Liga spielt 2024/2025 in acht der 13 größten Stadien im deutschen Profifußball – Berlin ist mit seinem Olympiastadion gar die drittgrößte Arena in Deutschland hinter der Allianz Arena in München und dem Westfalenstadion in Dortmund.
Was aber sagt der 1. Spieltag aus? Er ist ein wichtiger Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf. Von den 49 Teams, die am 1. Spieltag Tabellenführer waren, konnten der FC St. Pauli, Waldhof Mannheim und Kickers Stuttgart je 4-mal zum Start Platz eins erobern.
Aber: In den 32 Spielzeiten der 2. Liga seit der deutschen Wiedervereinigung ist der Tabellenführer des 1. Spieltages nur sieben Mal aufgestiegen.
Das war in den letzten 6 Jahren nie der Fall.
Im Gegenteil: Drei Mal stieg der Tabellenführer des 1. Spieltags am Ende ab! Zuletzt passierte das Dynamo Dresden, das 2021/2022 trotz eines 3:0 zum Auftakt gegen den FC Ingolstadt via Relegation gegen Lautern abstieg.
Mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV treffen sich zwei Teams, die als Start-Spezialisten gelten. 2,2 Punkte holte Hamburg in seinen 6 Partien am 1. Spieltag im „Unterhaus“.
Der FC liegt mit 2,2 Zählern aus 9 Auftaktspielen gleichauf.
Schlecht rein kommt traditionell der SC Paderborn: Die Ost-Westfalen gewannen nur 2 von 15 Auftaktspielen.
„Vor allem vorn ist mit Uth, Waldschmidt und Tigges viel Qualität vorhanden“, analysierte Zweitliga-Experte Torsten „Tusche“ Mattuschka in BILD am SONNTAG den 1. FC Köln, „die Hütte wird auch immer voll sein.“
Ja, aber trotz der starken Offensivreihen – der HSV kommt mit Ex-FC-Stürmer Davie Selke und Torschützenkönig Robert Glatzel nach Köln – müssen sie in Solingen, Berlin-Spandau, Pirmasens, Nürnberg, Ahlen und beim FC St. Pauli sicher nicht um ihren Rekord zittern.
Diese 6 Klubs brachten es am 1. Spieltag im direkten Duell (Spandauer SV gegen Union Solingen 1:7, FC Nürnberg – FK Pirmasens 5:4 und VfR Aalen gegen Pauli 3:6) auf 9 Tore.
Dazu kommt noch die Partie SC Freiburg – FCN (6:3) im Jahr 2015.
Im letzten Jahr gab es im Eröffnungsspiel HSV gegen Schalke (5:3) acht Tore.
Möglich wäre bei Köln gegen HSV auch die Einstellung des torreichsten Remis. Dieses lieferten Rot-Weiß Essen und Preußen Münster mit einem 4:4 im Jahr 1977, RWE damals mit den Stürmerlegenden Horst Hrubesch und Frank Mill.
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